„Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können.“ (Mark Twain)
Ehrenamtliches Engagement im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Schuljahres (FSSJ)

Rahmenbedingungen:

Seit elf Schuljahren ergreifen jedes Jahr Schülerinnen und Schüler des Leibniz ab Jgst. 9 die Chance, sich in ihrer Freizeit im Rahmen eines „Freiwilligen Sozialen Schuljahres“ (FSSJ) ehrenamtlich für Mitmenschen ganz unterschiedlicher Altersklassen zu engagieren.

Dazu kooperiert unsere Schule mit dem Mehrgenerationenhaus Nürnberger Land (Röthenbach). Regina Triebs unterstütz von dort aus die TeilnehmerInnen, geeignete Stellen zu finden, soweit sie nicht bereits selbst Kontakte zu Einrichtungen oder Vereinen geknüpft haben. Des Weiteren betreut die Sozialpädagogin die Jugendlichen während des Schuljahres, regt zum Erfahrungsaustausch an und ist bei Bedarf zusammen mit Fr. Hellmich Ansprechpartnerin bei evtl. auftretenden Hürden.

Zeitlicher Einsatz und mögliche Tätigkeitsbereiche:

Erfreulicherweise erklärten sich auch im Herbst 2021 trotz Corona-Pandemie sieben Jugendliche bereit, ein FSSJ zu absolvieren.Während des Schuljahres engagierten sie sich in ihrer Freizeit ca. 2 Std. wöchentlich bzw. in zeitlichen Blöcken am Wochenende und / oder während der Ferien im CVJM Altdorf, in der kath. Kirchengemeinde Burgthann/Winkelhaid, im Seniorenhof Altdorf sowie beim TV Altdorf.

Weitere mögliche Einsatzstellen sind Vereine und soziale Einrichtungen – z.B. Kindergärten, Unterstützung Behinderter, Rotes Kreuz, Feuerwehr, Mediatheken und Ausgabestellen der „Tafel“. Diese große Bandbreite ermöglicht es jeder Interessentin / jedem Interessenten, eine Wirkungsstätte zu finden, die den eigenen Neigungen und Interessen entspricht.

Seit einigen Jahren ist auch ein Engagement direkt am Leibniz möglich: Frau Hafner und ihr Team von der Offenen Ganztagesschule OGS freuen sich sehr über Unterstützung.

Gutes tun für andere – aber auch für sich selbst:

Die Beteiligten übernehmen soziale Mitverantwortung in der und für die Gesellschaft. Da sie ehrenamtlich tätig sind, erhalten sie keine Bezahlung – wohl aber den Dank und die Wertschätzung der Menschen, die sie unterstützen. Gleichzeitig lernen sie an sich selbst neue Stärken und Fähigkeiten kennen, sie entwickeln sich in ihrer Persönlichkeit weiter. Nicht wenige erhalten auch gewinnbringende Impulse für ihre Berufs- und / oder Studienwahl.

Häufig stellen die im Rahmen eines FSSJ gesammelten Erfahrungen und gewonnenen Kompetenzen gepaart mit einem positiveren Selbstbild auch einen Motivationsschub dar, der hilft, neue Kräfte für das innerschulische Engagement zu mobilisieren.

Am Ende des Schuljahres erhalten die engagierten AbsolventInnen – sofern sie mindestens 80 Stunden Einsatz vorweisen können – ein „Zeugnis für Freiwilliges Soziales Engagement“, welches ihnen bei künftigen Bewerbungen durchaus Vorteile verschaffen kann: das Zertifikat wird von Hochschulen und Arbeitgebern sehr geschätzt. Beurteilt werden hier neben Interesse und Engagement des Einzelnen auch die bedeutsamen „soft skills“ – soziale Kompetenzen wie Höflichkeit, Empathiefähigkeit, Engagement und Eigenverantwortung sowie Kommunikations- und Teamfähigkeit.

Du bist neugierig geworden? – So geht’s weiter:

Alle Schülerinnen und Schüler, die sich nun angesprochen fühlen, selbst ein FSSJ zu absolvieren, können sich in einer Infoveranstaltung zu Beginn des kommenden Schuljahres nochmals ausführlich über die Rahmenbedingungen eines FSSJ informieren; das Einladungsschreiben dazu wird kurz nach Schuljahresbeginn verschickt.

Karin Hellmich, Beratungslehrerin;
schulinterne Koordinatorin des FSSJ

FSSJ beim TSV Feucht

 

Nachdem ich schon seit 6 Jahren Volleyball beim TSV Feucht spiele und gelegentlich bei jüngeren Mannschaften im Training mithelfe, entschied ich mich dazu, in der Mannschaft der U13 mein FSSJ als Co-Trainerin zu absolvieren.

Ein- bis zweimal die Woche trainierten wir. Dort konnte ich mein bisheriges Wissen in dieser Sportart an Jüngere weitergeben und ihnen beim Erlernen neuer Techniken helfen. Anfangs war es sehr ungewohnt, die Dinge aus dem Blickwinkel des Trainers zu sehen, da ich bisher  nur die Spielersicht kannte. Doch es normalisierte sich von Mal zu Mal, die Mannschaft und ich lernten uns gegenseitig besser kennen, wodurch alles viel entspannter ablief.

Aufgrund der Corona-Pandemie durften wir leider eine lange Zeit nur im Freien und unter Einhaltung bestimmter Schutzmaßnahmen trainieren, was nicht immer einfach umzusetzen war. Schließlich konnten wir ab Mitte Oktober wieder in die Halle und uns auf die bevorstehende Saison vorbereiten. Doch leider war das zu früh gefreut – schon nach noch nicht einmal einem Monat wurde der Trainingsbetrieb komplett eingestellt, seitdem pausiert die Spielsaison.

Aufgrund dieser Situation mussten wir kreativ werden, um die Mädels fit zu halten und versuchten uns deshalb an einem „Cyber-Training“. In diesem trafen und treffen wir uns über Zoom und trainieren dabei sowohl die Ausdauer als auch die Muskulatur. Wir führen dieses alternative Training einmal pro Woche durch und hoffen weiterhin, dass wir demnächst wieder in den normalen Spielbetrieb einsteigen dürfen.

Durch dieses FSSJ habe ich viel gelernt, z.B. Verantwortung zu übernehmen sowie anderen etwas beizubringen. Ich habe aber auch erkannt, wie enorm wichtig Zuverlässigkeit und Kommunikation sind, wenn man in einem Team erfolgreich zusammenarbeiten möchte. Vor allem habe ich aber gemerkt, dass es mir großen Spaß macht, mit Jüngeren zu arbeiten – deshalb will ich auch in Zukunft weiterhin im Training der Jugendmannschaften mithelfen und als Co-Trainerin tätig sein.

Da ich in meinem FSSJ nicht nur wertvolle neue Erfahrungen gesammelt, sondern auch wirklich viel Spaß gehabt habe, empfehle ich jedem, selbst mal ein FSSJ zu absolvieren, da es einfach nur Gutes mit sich bringt – für sich selbst und für die anderen.

Amélie Sommer, 9c

FSSJ in der katholischen Pfarrei Winkelhaid/Burgthann

Wir haben im Schuljahr 2021/22 ein Freiwilliges Soziales Schuljahr (FSSJ) in der katholischen Pfarrei Winkelhaid/Burgthann absolviert.

Dort waren unsere Aufgaben, diverse Aktionen für Kinder und Jugendliche sowohl zu planen als auch durchzuführen. So haben wir zum Beispiel in den Sommerferien einen Kindertag gestaltet. Für den Buß- und Bettag war eine ähnliche Aktion schon fertig geplant – diese mussten wir aber leider aufgrund der Pandemiesituation im November kurzfristig auf ein Minimum reduzieren.

Bei all diesen Aktionen hatten wir viel Spaß und haben gleichzeitig viel Neues hinzugelernt, wie zum Beispiel effizientes Arbeiten im Team bei der Organisation. Auch haben wir immer den Finanzbedarf mit Bedacht planen müssen, um allen Familien die Teilnahme zu ermöglichen. Besonders motivierend war es zu erleben, wie begeistert die Kinder unsere Angebote angenommen haben, auch wenn sie manchmal sehr temperamentvoll waren. Daher meisterten wir selbst das frühe Aufstehen in den Ferien zur Durchführung sog. „Frühschichten“ problemlos.

Insgesamt können wir das Absolvieren eines FSSJ jedem empfehlen, der mal einen Blick hinter die Kulissen des gewählten Einsatzbereiches werfen will. Es ist auch kein allzu großer Aufwand, da 80 Stunden soziale Arbeit – über ein ganzes Schuljahr verteilt – leicht zu schaffen sind. Gleichzeitig lernt man viel Neues, kann Verantwortung übernehmen und bekommt am Ende sogar ein Zeugnis ausgestellt, welches man bei Bewerbungen gewinnbringend beilegen kann.

Der Spaßfaktor ist auch vorhanden – deswegen werden wir beide auch nächstes Jahr in der Pfarrei weiter mitarbeiten.

Anna Krumme und Jona Bierschneider, 9a

FSSJ im Seniorenhof Altdorf

Nach meinem ersten FSSJ beim Roten Kreuz im letzten Schuljahr entschied ich mich, ein weiteres FSSJ zu absolvieren, diesmal in einem Altenheim.

Meine Aufgabe war es, im Haus der Betreuung zu helfen. Am Anfang ging ich nur freitags für ca. 2 Stunden dorthin: es war immer Kegeln eingeplant und es machte mir ziemlich Spaß, alle Spielenden glücklich zu sehen. Zunächst verbrachte ich meine Zeit nur mit zwei Bewohnerinnen und half bei verschiedenen Aufgaben mit. Nach einiger Zeit reichten mir 2 Stunden aber nicht mehr aus, da ich mehr Leute kennengelernt hatte und mit ihnen einfach plaudern wollte. Ich fing also an, 3 Stunden zu bleiben.

Im Laufe der Zeit half ich nicht nur bei Spielen wie z.B. Kegeln, Memory, Mensch ärgere dich nicht, sondern auch in der Küche und schaute auch nach, ob die Leute genug Wasser auf dem Tisch hatten, und schenkte ihnen Saft oder Wasser ein. Ich las Geschichten aus Büchern vor – mit Maske, das war teilweise sehr belastend für mich, da ich schwer Luft bekam. Letztendlich war das Wichtigste für mich, dass sich die Bewohner gefreut haben. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es den Leuten besser ging, je mehr ich mich um sie kümmerte – ab und zu wurde ich aber auch traurig, weil ich in einigen Situationen nicht weiterhelfen konnte. Es machte mir auch Freude, dass ich die Arbeit der Pfleger ein wenig erleichtern konnte, indem ich sie immer wieder bei Aufgaben unterstütze.

Einmal war ich sogar 4,5 Stunden dort – als ich nach Hause kam, war ich so müde, dass ich einfach ins Bett ging und schlief. So konnte ich auch verstehen, wie anstrengend diese Arbeit für die Pflegekräfte ist.

Wenn ich im Altenheim war, versuchte ich alles, damit es den Bewohnern besser geht. Man muss aber auch viel Geduld haben und einiges aushalten, da man größtenteils mit dementen Leuten arbeitet. Trotzdem freute ich mich immer, wenn ich die Bewohner sehen durfte.

Nach Abwägung all dieser Vor- und Nachteile würde ich jedem ein FSSJ in einem Altenheim empfehlen, da man nicht nur Leute kennenlernt, die eine interessante Geschichte zu erzählen haben, sondern auch sieht, wie schön es sein kann, wenn man mit alten Leuten Zeit verbringt. Außerdem erhält man von den älteren Leuten auch Tipps zu Sorgen, die man hat, weil sie bereits viele Erfahrungen in ihrem Leben sammeln konnten: es überraschte mich sehr, was ich hörte, wenn mir manche Bewohner ihre Lebensgeschichte erzählten. Sie haben teils wirklich viel zu erzählen, aber die Pflegerinnen und Pfleger haben nicht für jeden Bewohner so viel Zeit, wie er es sich wünschen würde – deswegen kann man durch ein FSSJ in einem Altenheim sowohl den Leuten dort als auch sich selbst immer wieder etwas Gutes tun.

Edzhe Hasanova, 10a