Meisterkonzert am Leibniz-Gymnasium: Bratsche und Marimba im Rampenlicht!

Am Samstag, dem 25.Oktober fand am Leibniz-Gymnasium das zweite Konzert aus der Reihe der Meisterkonzerte statt. Das zahlreiche und altersmäßig bunt gemischte Publikum zeigte, dass sich die kleine Konzertreihe am LGA und im Altdorfer Musikleben durchaus schon etabliert hat. Mit der tatkräftigen organisatorischen Unterstützung des Fördervereins unter Obhut der Vorsitzenden Monika Feustel konnte ein musikalisch sehr einfallsreicher Abend über die Bühne gehen.

Im Mittelpunkt standen die angehende Abiturientin Eva Schulze-Althoff mit der Bratsche und Gabor Mscisz, ein ehemaliger Schüler des Leibniz-Gymnasiums, mit einer Vielzahl von Instrumenten aus der Welt der Schlaginstrumente. Mscisz Hauptinstrumente sind die Mallets, also Marimbaphon und Vibraphon. Diese für ein Solo- und Kammermusikformat ungewöhnliche Besetzung führte zu einem bunten Strauß an ungewohnten Klängen und selten gehörten Komponistinnen und Komponisten.

Eva Schulze-Althoff begann bereits mit 5 Jahren mit dem Geigenspiel bei Katharina Liebster-Klakow an der Altdorfer Musikschule. Mit 15 Jahren wechselte sie zur Bratsche. Ihre große technische Präsenz und die ausgereifte Fähigkeit musikalische Phrasen zu gestalten, stellte sie gleich im 1.Stück, dem spritzigen Konzert in D-Dur von Georg Philipp Telemann, eindrucksvoll dar. Die charmanten französischen Tänze des Komponisten und Gambisten Marin Marais musizierte sie virtuos und elegant. Der besonders warme Klang ihrer Bratsche passte vorzüglich zur melancholischen Elegie des russischen Komponisten Alexander Glasunow und zur Nocturne in Es-Dur des Böhmen Johann Wenzel Kalliwoda. Hier konnte die junge Bratscherin zusammen mit ihrer Klavierbegleiterin Martina Baumann mit einer großen Palette der Klangfarben punkten und beeindrucken.

Gabor Mscisz erhielt seinen ersten Schlagzeugunterricht ebenfalls mit 5 Jahren und erzielte beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert bereits zweimal den 1.Platz. Seit 2023 wird er von der Stuttgarter Professorin Martha Klimassara unterrichtet. Seine Programmauswahl war sehr international, so erklang z.B. ein Werk der japanischen Komponistin und Marimbavirtuosin Keiko Abe und ein Satz aus dem 2.Marimbakonzert des brasilianischen Komponisten Ney Rosauro. Zwischen den Werken für Marimba solo und Marimbaduo brachte Gabor Mscisz auch Sololiteratur für verschiedene Percussioninstrumente zu Gehör.

Der junge Musiker zeigte dabei seine brillante Technik – bei seinen Wirbeln mit den 4 Schlägeln für die Marimba können Auge und Ohr der Zuhörer kaum folgen. Besonders beeindruckend war es, seine musikalische Präsenz zu erleben. Gabor Mscisz scheint in jedem Augenblick des Spiels ganz tief im Erleben und Gestalten des jeweiligen Stückes zu sein, dies überträgt sich wunderbar auf das Publikum. Kongenial unterstützt wurde Mscisz von Slawomir Mscisz, seinem Vater und 1.Lehrer bei zwei Duos für 2 Marimba und Marimba und Vibraphon. Die komplexe Klavierbegleitung der beiden Konzertsätze meistere Inna Katiyanova mit Bravour.

Das begeisterte Publikum erlebte eine sehr interessante Reise zu unbekannten Werken, die sich auf jeden Fall gelohnt hat und mit einem heimeligen „Guten Abend, gut Nacht“ im Arrangement für Marimba, Vibraphon und Bratsche als Zugabe zu Ende ging.

Text: Martina Baumann

Fotos: Gisela Schuster