Seit über 50 Jahren Schule für Inklusion

Im Jahre 1966 wurde das Leibniz-Gymnasium Altdorf mit der Aufgabe betraut, ein Modell zur Integration behinderter Jugendlicher an ein staatliches Gymnasium zu entwickeln. Ein wesentlicher Grund für die Übertragung dieser verantwortungsvollen Aufgabe war sicherlich die räumliche Nähe zum Wichernhaus in Altdorf. Im Laufe der Jahrzehnte setzten sich die Lehrkräfte immer wieder mit inklusiven Unterrichtsformen auseinander. Es entstanden erfolgreiche Kooperationen mit Ärzten, Psychologen und sonstigen Fachkräften. Stets stand das Wohl des einzelnen Kindes im Mittelpunkt.

Seit 26. März 2009 ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen für Deutschland verbindlich. Das Übereinkommen der Vereinten Nationen hat die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen zum Ziel. Mit Wirkung zum 01.08.2011 wurde in Bayern die Schulordnung dahingehend erweitert und Inklusion für alle Schularten festgeschrieben. Am 01.08.2012 wurde das Leibniz-Gymnasium mit Urkunde zur „Profilschule für Inklusion“ ernannt.

Was bieten wir Ihrem Kind?

  • Das Leibniz-Gymnasium ist barrierefrei.
  • Es gibt einen separaten Aufenthaltsraum mit der nötigen Einrichtung (z.B. therapeutische Liege und behindertengerechte Toiletten)
  • Bei Bedarf kann – im beschränkten Umfang – kostenloser Stützunterricht durch Lehrkräfte erteilt werden, um behindertenspezifische Schwierigkeiten auszugleichen.
  • Es steht das Schulschwimmbad in Altdorf zur Verfügung, welches in unmittelbarer Schulnähe und ausgestattet mit vielfältigen Schwimmhilfen sowie einem Beckenlift unseren Schülern die Möglichkeit bietet, sich unter Fachlehreraufsicht im Wasser zu bewegen.
  • Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf können – soweit dies möglich ist – am Sportunterricht teilnehmen.Wir sind bemüht, dass unsere Schüler mit Behinderungen an allen Veranstaltungen der Schule (Wandertage, Klassen- und Studienfahrten, Besichtigungen usw.) teilnehmen können.
  • Unsere Lehrkräfte sind mit den Problemen behinderter Menschen vertraut und bereit, sich auf deren Belange einzustellen.
  • Im täglichen Unterrichtsbetrieb und bei allen Prüfungen wird, je nach Art und Schwere der Behinderung, spezifischer Nachteilsausgleich und Notenschutz gewährt.
  • Für alle Belange der Schüler(innen) mit Behinderungen steht der Betreuungslehrer zur Verfügung.
  • Das Leibniz-Gymnasium ist Teil des Netzwerks Inklusion und arbeitet mit der Lernwirkstatt Inklusion in Feucht zusammen. Die Lernwirkstatt beinhaltet ein Fortbildungs- und Beratungszentrum und bietet eine Begegnungsstätte zu allen Facetten der Inklusion an.

Aufnahme

Falls Sie – als Eltern eines behinderten Kindes mit vorübergehenden oder länger andauernden Handicaps – an einer Aufnahme Ihres Kindes in unser Gymnasium interessiert sind, so wenden Sie sich an unser Sekretariat (Tel: 09187/409150) oder direkt an den Betreuer der SchülerInnen mit Handicap, Michael Gleiß (gleiss@leibniz-gymnasium-altdorf.de), und vereinbaren einen Gesprächstermin, bei dem wir zusammen alle wesentlichen Fragen abklären können. Der Termin sollte frühzeitig vor dem 1.4. des Jahres der Aufnahme am Leibniz-Gymnasium stattfinden. Wir bitten Sie, alle Unterlagen (Zeugnisse, Gutachten, Atteste) mitzubringen.

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen zum Wohle Ihres Kindes.

M. Gleiß (Inklusion am Leibniz-Gymnasium)

So entwickelte sich das Leibniz zur Profilschule für Inklusion

„Das staatliche Leibniz-Gymnasium Altdorf bei Nürnberg übernahm 1966 die schöne, aber schwierige soziale Sonderaufgabe die Integration körperbehinderter Jugendlicher in ein öffentliches Gymnasium.“ (Dr. Hermann Heckel, OStD, Schulleiter 1968 – 1979)

KME Nr. IX 130987 vom 07.12.1965: „Das Staatsministerium begrüßt es sehr, dass sich das Leibniz-Gymnasium bereit findet, geeignete körperbehinderte Jugendliche aus dem Wichernhaus in Altdorf im Zusammenwirken mit diesem Haus in die Schule aufzunehmen. Die Schule nimmt sich einer Aufgabe an, die sowohl in pädagogischer als auch in allgemein menschlicher Hinsicht sehr viel Segen stiften kann.“

Die Jahre waren geprägt von Raumnot und –enge. Im Schuljahr 66/67 gab es beispielsweise vier Klassen mehr als Klassenzimmer vorhanden waren. Der Andrang ans Leibniz war gewaltig, die Busse des Roten Kreuzes, die die Körperbehinderten transportierten, hatten oft Schwierigkeiten an den Eingang zu gelangen.  Der Kreistag beschloss einen Erweiterungsbau bis 68/69, der auch die dringend benötigten Sondereinrichtungen bringen sollte: keine Schwellen, breitere Türen und Gänge für Rollstuhlfahrer, Toiletten, einen Aufzug und eine Rampe zum Bus.

Auch das Wichernhaus wartete auf einen Neubau zur besseren Unterbringung der Heimbewohner.

Mit Klaus Kreuzeder, geb. 04.04.50, erhielt der erste körperbehinderte Schüler sein Abiturzeugnis am Leibniz-Gymnasium. Er besuchte die Klasse 13b im neuspr. Zweig. Insgesamt wurde im Schuljahr 68/69 an 34 Schüler das Abiturzeugnis überreicht.

Kreuzeder ist seit mehr als 30 Jahren Profi-Musiker. Von 1973 bis 1982 spielte er bei der Jazz-Rock-Band AERA. Von 1988 bis 2000 bildete er zusammen mit dem Gitarristen Henry Sincigno das Instrumental-Duo sax as sax can. Kreuzeder arbeitete mit Eberhard Schoener zusammen und trat u. a. mit Sting, Al Jarreau, Stevie Wonder, Jack Bruce, Gianna Nannini, Bill Withers und Udo Lindenberg auf.

Kreuzeder, der in der Behinderten-Bewegung politisch aktiv ist, trat 1996 zusammen mit Henry Sincigno als Kulturbotschafter bei den Paralympics in Atlanta auf. Auf Wunsch der bayerischen Landtagsfraktion der Grünen gehörte er am 23. Mai 2009 und am 30. Juni 2010 zu den Delegierten der Bundesversammlung, die in Berlin den Bundespräsidenten wählen.

Im Jahr 2014 verstarb Klaus Kreuzeder.

Weiterhin Raumnot und –enge, Lehrermangel, die Fünf-Tage-Woche (zunächst am Leibniz abgelehnt), Wanderklassen und Schichtbetrieb, sowie die Landkreisreform mit Wechsel des Sachaufwandsträgers beschäftigt die Schulfamilie.

Zitat Schulleiter Dr. Heckel 1973:“ (…) es droht wie in schlimmsten Nachkriegsjahren Schichtunterricht. Wie wird es vollends werden, wenn in einem Jahr die Orientierungsstufe und vor allem, wenn 1976 laut Beschluss der KMK die Kollegstufe eingeführt wird, die zusätzlichen Bedarf an Raum und Lehrern bringt!?

(…) die Klassen mit Körperbehinderten müssen naturgemäß aus räumlichen und pädagogischen Gründen etwas kleiner gehalten werden. Daher machen wir jetzt schon darauf aufmerksam, dass (…) unsere große soziale erzieherische Sonderaufgabe ernstlich in Gefahr gerät.“

Neben Fällen von Poliomyelitisfolgen sowie Skoliosen, Querschnittslähmungen, dann Athetose, Arthrogrypose, Muskeldystrophie und Muskelatrophie, Dysmelie (Contergan-Kinder) besuchen auch seit kurzem Kinder mit spastischer Lähmung das Leibniz

Ungeachtet aller Schwierigkeiten kämpfte die Schule zusammen mit dem Wichernhaus weiter für ihre, ihnen anvertrauten Schülen mit Handicap. Altdorf wurde initiative Entwicklungsstelle für behindertengerechte Rechenmaschinen. Sonderschreibmaschinen für Spastiker oder Fernsteuerungen für Muskeldystrophiker wurden entwickelt und den Schülern übergeben und erleichterten in der Folge die Arbeit und die uneingeschränkte Teilnahme aller Körperbehinderter am Unterricht.

1974  wurde erstmals die Funktion eines „Betreuers für die behinderten Schüler“ an Frau Dr. Sehmer übergeben, die sich schon all die Jahre um die Belange dieser Schüler kümmerte.

Am 31.10.1975 wurde am Wichernhaus im Beisein von Dr. Heckel das Therapie-Schwimmbecken eingeweiht. Hiermit konnte auch der Sport als bisher fehlendes Glied in den Fächerkanon der Körperbehinderten einbezogen werden. Dank der spontanen Unterstützung durch das Kultusministerium und der Hilfe des Bayerischen Versehrten-Sportverbandes konnten die Sportlehrkräfte an einem Lehrgang für Behindertensport teilnehmen. Seit Herbst 1975 findet regelmäßig Schwimmen für Körperbehinderte des Leibniz-Gymnasiums statt. Damit ist diesen Schülern eine wichtige Sportart ermöglicht, die leider den übrigen Schülern nicht angeboten werden konnte.

Der schwer körperbehinderte Schüler Werner Baiersdörfer wurde 1977 1. Bundessieger im Wettbewerb Mathematik. 1978, trotz Belastung der Oberstufe, wurde er 2. Sieger!

„Unser Ziel ist die Integration aller Schüler. Integration ist jedoch kein Zustand, der, einmal erreicht, sich selbst auf hohem Niveau erhält. (…) wir müssen uns im Alltag immer darum bemühen, zu integrieren und selbst integriert zu werden.“ Frau Dr. Sehmer, Behindertenbetreuerin, 1980

1981: Jahr der Behinderten

26.06.81: Symposium in Bonn über Fragen der Integration von Körperbehinderten. Frau Dr. Sehmer vertrat das LG.

Kultusminister Prof. Dr. Hans Maier übergab 1981 allen Behinderten bayerischen Abiturienten (auch an Wolfgang Weber vom Leibniz) in einer Feierstunde in München die Abiturzeugnisse. Am 03.05.1982 besuchte Prof. H. Maier das Leibniz und unterrichtete sich vor Ort über die Integration der Behinderten.

13.07.1982: Landesschulsportfest für körperbehinderte Schüler mit 400 Teilnehmern am Leibniz-Gymnasium.

Karl-Heinz Miederer, heutiger Vorsitzender der Integrationsbegleitung Access in Erlangen, schloss mit sehr gutem Abitur ab.

Neuerungen ab Schuljahr 1983/84: Einführung des lange erwünschten Stützunterrichts für alle behinderten Schüler.

Es hatte sich schon lange als notwendig herausgestellt, dass zur Vermeidung von Wissenslücken, die durch Fehlzeiten wegen Arztbesuch u.ä. entstehen, zusätzliche Unterrichtsstunden im Einzelunterricht von einer Lehrkraft gegeben werden. Dadurch wird wieder Chancengleichheit hergestellt.

Dieser Stützunterricht ermöglicht es in vielen Fällen auch schwer schreib- und sprachbehinderten Schülern eine bessere Einübung des Unterrichtsstoffes.

Seit 19.09.1983 verfügt die Schule über zwei Pflegekräfte die zwischen 9.35 Uhr und 11.35 Uhr für die persönlichen Belange der Behinderten zur Verfügung stehen. Die beiden Damen (Frau Schimke und Frau Oberste-Schemman) wechseln sich wöchentlich ab. Im eigens eingerichteten Aufenthaltsraum werden die körperbehinderten Schüler in Freistunden, bzw in den Sportstunden ihrer Klassen betreut.

Mit Ende des Schuljahres 87/88 ging Frau StD`in Dr. Sehmer in Ruhestand. „(…) Mit großer Beharrlichkeit hat sie für ihre Behinderten gesorgt, sie ermuntert, gestärkt, getröstet, aber auch zurechtgewiesen, wenn es sein musste.“ OStD Konrad Barthel, Schulleiter 1979 – 1991 im Jahresbericht 1988.

Nachfolger in der Funktion der Behindertenbetreuung wurde zunächst OStR Werner Merk (bis 17.02.89) und dann OStR Helmut Wurm (ab 17.02.89)

Die Anzahl der Behindertenbetreuerinnen wurde nach und nach auf sechs Damen erhöht. Von Unterrichtsbeginn bis 12.15 Uhr standen nun den Behinderten Helferinnen zur Seite, die sich im Verlauf des Vormittags und im Wochenturnus abwechselten. In den Pausen standen nun immer zwei Damen den Schülern hilfreich zur Seite.

„…(…) z.B. beim Gang zur Toilette, Nase und Brille putzen, Getränke holen, Pausenbrot füttern, Kleidung richten, Kopf- und Fußstütze zurecht rücken, Kopierarbeiten erledigen, Lehrer im Lehrerzimmer aufsuchen, Ansprechpartner sein.“ (O-Ton der Betreuerinnen auf die viel gestellte Frage: Was beinhaltet die Betreuung?)

Eine Regelung, vor allem finanzieller Art, für den Nachmittagsunterricht konnte noch nicht gefunden werden!

Schulleiter OStD Barthel, der sich engagiert für die Belange der Behinderten einsetzte, ging 1991 in den Ruhestand. Patrick Schönbach erhielt im gleichen Jahr von Kultusminister Zehetmair sein Abiturzeugnis. 1992 folgten Sylvia Bleicher und Harald Schmolke.

OStD K.H. Martini übernahm von 1991 bis 31.01.1997 die Leitung des Leibniz-Gymnasiums.

Durch eine großzügige, zweckgebundene Spende eines anonymen Spenders wurde es dem Elternbeirat 1994 möglich, für unsere sehbehinderten Schüler ein Lesegerät anzuschaffen.

Das Schwimmen für Körperbehinderte erfreute sich weiterhin großer Beliebtheit. Als das Bad ausgebessert wurde, gelang es den Lehrkräften Frau Kuhn und Herr Neidel „therapeutisches Reiten“ anzubieten! Eine völlig neue Bewegungserfahrung für unsere Rollstuhlfahrer! Von 1998 bis Mai 2002 war das KöSwi dann Gast in Rummelsberg.

1994 ging StD Hubert Neumeier in den Ruhestand. Als langjähriger Fachbetreuer Sport führte er den Behindertensport am Leibniz ein. Als Organisator des eindrucksvollen Landesportfestes für Behinderte ist er vielen in Erinnerung.

In den Jahren 1994 bis 2000 erreichten viele Schülerinnen und Schüler mit Handicap ihr Reifezeugnis:

Dilek Bezkazalioglu, Andreas Kessler, Ulrike Märzhäuser, Janina Kouba, Alexander Krisch (Studienstiftung d. deutschen Volkes), Edward Pitzer, Simon Trott. Fast alle nahmen erfolgreich ein Studium auf und führten es bis zu einem Abschluss konsequent durch.

Von 1997 bis 2010 leitete Herr OStD Karlheinz Graß die Schule. In 2001 feierte das Leibniz 50-jähriges Bestehen.

Christian Sippl weilte als erster Körperbehinderter des Leibniz als Gastschüler für ein halbes Jahr in Florida/USA. 2002 verließen Nadine Mucha mit der „Mittleren Reife“ und Marina Siebert mit einem hervorragenden Abitur die Schule. C. Sippl erreichte die Hochschulreife 2003.

Mit dem Schuljahr 2004/2005 begann in Bayern das „G8“ und auch unsere neuen behinderten Kinder mussten sich auf neue Strukturen, vor allem Nachmittagsunterricht, einstellen. Leider weigerte sich das Ministerium, die Verträge mit den Betreuerinnen auf die neuen Erfordernisse umzustellen. In den folgenden Jahren arbeiteten die sechs Betreuerinnen am Nachmittag sozusagen „Ehrenamtlich“, also ohne Bezahlung! Im Verlauf der ersten Jahre G8 wurde offensichtlich, dass die Stützunterrichtsstunden immer wichtiger wurden. Alle unsere Behinderten machten ausgiebig Gebrauch von diesem Angebot. In dieser Hinsicht erwies sich das Ministerium als verlässlicher Ausstatter mit zusätzlichen Stunden für das Budget!

Tina Jahns erreichte 2004 das Abitur. Uwe Göbel und Robert Kratzer folgte dann 2007. Alle drei Körperbehinderten konnten erfreuliche Ergebnisse aufweisen.Drei ehemaligen Behinderte der Schule verstarben 2005, bzw 2006: Herr Simon Trott, Frau Daniela Markgraf und Herr Andreas Kessler.Das Schuljahr 2005/2006 brachte aber auch Erfreuliches. Dank des Postsportvereins Nürnberg konnte ein Studientag mit dem Thema „Segelfliegen“ durchgeführt werden. Unsere Körperbehinderten Sascha Funk, Robert Kratzer und Anna Kreger erlebten dabei das „freie Fliegen“! Dank Herrn Köstenberger, StRef am Leibniz und Inhaber der Motorfluglizenz, konnte ein ähnlicher Tag mit weiteren Körperbehinderten wiederholt werden.Der Rotary-Club spendete für unseren stark sehbehinderten Schüler Georg Frank einen Laptop mit Tafelbildkamera, der es Georg ab sofort ermöglichte, alles was an der Tafel erarbeitet wurde am Laptop mitzuverfolgen. Diese Anschaffung ist bis heute ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts mit Sehbehinderten. Im Jahr 2008 ging der Betreuer der Behinderten, Herr StD Helmut Wurm, in den Ruhestand. Seine Aufgabe übernahm ab dem Schuljahr 2008/2009 Herr OStR Horst Neidel.

Quellen: Jahresberichte der letzten Jahrzehnte; Berichte ehemaliger und aktueller KollegInnen

Andreas Uhrig bestand mit guten Noten das Abitur 2008.Am 26.03.2009 trat die UN-Menschenrechtskonvention in Kraft. Wesentlicher Inhalt der Konvention ist das Thema Inklusion, das am Leibniz von allen schulischen und außerschulischen Partnern gewollt ist und umgesetzt wird. Mit Wirkung vom 01.08.2012 wurde das Leibniz-Gymnasium zur „Profilschule Für Inklusion“ ernannt (siehe Link: Inklusion).

Dank der Sozialverwaltung Ansbach sind wir seit 2009 in der Lage, den Arbeitsaufwand unserer Betreuerinnen im Rahmen des sogenannten „Leibniz-Modells“ ganztägig zu vergüten. Die Fürsorge für unsere Behinderten ist nun zu aller Zufriedenheit gewährleistet.

Im Schuljahr 2010/2011 wurden insgesamt 10 Schülerinnen und Schüler mit Behinderung am Leibniz-Gymnasium unterrichtet. Unser körperbehinderter Schüler Sascha Funk bekam aus den Händen der neuen Schulleiterin als letzter G9- Schüler sein gutes Abiturzeugnis.Im Schuljahr 2011/2012 befanden sich 12 Schülerinnen und Schüler mit Handicap am Leibniz. Anna Kreger und Georg Frank erreichten einen sehr guten Abiturschnitt.

Am 01.08.2012 wurde das Leibniz-Gymnasium mit Urkunde zur „Profilschule für Inklusion“ ernannt.

Im Schuljahr 2012/13 erreichte der Schüler Josef Fleischmann den Abiturschnitt 1,4 und damit ein herausragendes Ergebnis.

Im Schuljahr 13/14 wurden 4 SchülerInnen in die 5. Klassen eingeschult, zwei davon mit eigenem Schulbegleiter. Unser System der Schulbegleitung, das sog. „Leibniz-Modell“, ergänzt sich sehr gut mit der externen Schulbegleitung. Insgesamt sind in diesem Schuljahr nun 19 Schülerinnen und Schüler zu betreuen. Im Schuljahr 14/15 wurde erstmalig die Abiturfeier im Hof der alten Universität Altdorf, dem „Wichernhaus“, abgehalten. Der Schüler Samy Faber erhielt in diesem ehrwürdigen Rahmen sein hervorragendes Zeugnis mit dem Schnitt von 1,5. Im Schuljahr 15/16 erhielten Lea Hermsmeyer und Lars Breker ihr sehr gutes Abitur.

Abiturientinnen 2018

Im Schuljahr 2017/2018 bestanden alle vier eingetretenen Abiturientinnen mit Behinderungen das Abitur. Herzlichen Glückwunsch!

In den letzten Jahren haben die Behinderungen aus dem sozial-emotionalen  Bereich und die spezifischen Nachteilsausgleiche der unterschiedlichen Behinderungen stark zugenommen und stellen neue große Anforderungen an Kollegium und Betreuerinnen.

In den nächsten Jahren werden weitere behinderte Schüler in die Schulgemeinschaft aufgenommen oder die Schule mit dem Abschluss Abitur verlassen. Das tägliche Miteinander von behinderten und nicht-behinderten Schülern hat sich in den letzten Jahrzehnten als wichtiger Bestandteil schulischen Lebens herausgestellt, es ist vom Leibniz-Gymnasium nicht mehr weg zudenken und fördert stark den sozialen Umgang der Schüler untereinander.

OStR Gleiß Michael (Beauftragter für Inklusion)                Oktober 2018