Sand ist ein Schatz: Ohne ihn kann nicht mit Beton gebaut werden, und die Bauindustrie boomt weltweit. Die Wüstensande, die in großen Mengen vorkommen, eignen sich jedoch nicht für die Herstellung von Beton, denn ihre Körner sind zu fein.

Dagegen sind die Sande, die unter dem Reichswald im Nürnberger Land liegen, begehrt. Aus diesem Grund soll ein Teil des Röthenbacher Waldes für den Sandabbau freigegeben werden. Bis zu 20m tief würde der Sand in diesem Fall abgetragen werden; die Gruben würden mit Bauschutt befüllt werden, auf dem dann nach vielen Jahrzehnten ein neuer, anders zusammengesetzter Wald wachsen würde.

Was hätte das für ökologische Auswirkungen? Was ist das überhaupt für ein Wald, der auf dem fraglichen Areal wächst? Wie alt und wie gesund sind die Bäume, um welche Arten handelt es sich und was lebt sonst noch dort? Diesen Fragen sind vier fünfte Klassen gemeinsam mit ihren Geographie- und Biologielehrerinnen und mit Expertinnen und Freiwilligen des Bund Naturschutz nachgegangen. Über 100 Schülerinnen und Schüler erkundeten an zwei Tagen im Juli den Wald, vermaßen und markierten Baumstämme, fotografierten und bestimmten Tier- und Pflanzenarten. Begleitet wurden sie von älteren Schülerinnen und Schülern aus der Q12 und Ehrenamtlichen.

 

Das Ergebnis ist beachtlich: Die jungen Forscherinnen und Forscher kartierten in dem betroffenen Gebiet Hunderte Bäume mit einem Stammumfang von über 110cm, was ein hohes Alter bedeutet. Die meisten sind Kiefern, und sie sind trotz des trockenen Sommers in sehr gutem Zustand, weil es hier viel Grundwasser gibt. Außerdem wurden diverse Insekten, Spinnen und blühende Pflanzen gefunden. Der Röthenbacher Wald ist also selbst in Zeiten des Klimawandels ein funktionierendes Ökosystem.

Wir brauchen Sand fürs Bauen; in manchen Fällen ist er unerlässlich. Aber wenn überall, wo es möglich ist, auf Beton als Baustoff verzichtet oder Recyclingbeton eingesetzt werden würde, könnten mehr Waldgebiete wie der Röthenbacher Wald oder auch Flusslandschaften und Küsten weiterexistieren.