Es ist Mitte Februar, und noch immer hat es dieses Jahr in Nordbayern keine längere Zeit mit geschlossener Schneedecke gegeben. Die Quellschüttung im Pegnitztal ist so gering wie noch nie, weil die letzten Sommer so trocken waren. Und so mancher bangt jetzt schon vor der Sommerhitze in den Klassenzimmern. Das Klima verändert sich – und das bewegt nicht nur viele Schülerinnen und Schüler, die sich für den Klimaschutz einsetzen, sondern auch die Fachschaft Geographie.

Deswegen standen der Klimawandel und sein Zusammenhang mit Naturkatastrophen in diesem Jahr im Fokus der Geographie in der Oberstufe. Am 11.2.2020 hatten wir die Gelegenheit, einen Experten zu diesem Thema zu hören: Christian Barthelt, Projektmanager der Münchner Rück Stiftung, der am Tag nach Orkan „Sabine“ extra mit dem Zug aus München anreiste, um den Geographie-Schülerinnen und -Schülern der Q11 und Q12 einen Überblick über das Thema zu geben.

Dass die Welt in den letzten Jahrzehnten deutlich wärmer geworden ist, ist unstrittig. Aber wie betrifft uns das? Mit den Daten der Münchner Rück Stiftung lässt sich nachweisen, dass die Zahl der Hitzetage in München sich seit den 1970er Jahren vervielfacht hat, dass Überschwemmungen und Dürren und damit auch katastrophale Waldbrände wie in Australien häufiger auftreten. Auch dass tropische Stürme durch höhere Niederschlagsmengen immer folgenreicher werden, ist eine Erkenntnis der Wissenschaft. Und mit sogenannten „Jahrhundertereignissen“ werden wir plötzlich alle paar Jahre konfrontiert. Am meisten werden darunter diejenigen leiden, die kaum Ressourcen haben, sich anzupassen – Menschen in der zunehmend heißen Sahelzone etwa oder an den flachen Küsten von Bangladesh. Aber auch unser Leben hier in Bayern wird sich verändern. Die Folgen von Dürren und Fluten gefährden nicht nur Menschenleben, sondern auch Pflanzen- und Tierarten wie den Kuckuck. Und sie kosten Milliarden von Euro.

Ganz langsam reagiert auf diese Zusammenhänge auch die Politik. Aber, so machte der Referent eindrucksvoll deutlich, politische Maßnahmen greifen nur langsam. Wer sofort etwas verändern will, dem empfiehlt Christian Barthelt, auf den eigenen Konsum zu schauen. Hier kann man seinen eigenen CO2-Fußabdruck schneller verkleinern als durch die Posten Verkehr und Heizen. Nur noch alle vier Jahre ein neues Smartphone, weniger Fleischkonsum oder weniger Kleidung, die dafür länger hält – mancher unter den Schüler ist erstaunt, dass solche Maßnahmen viel bewirken können. Die Diskussion im Anschluss ist rege und das Interesse der Oberstufenschüler hoch, denn, so erklären sie später: Der Klimawandel steht nicht nur im Lehrplan. Er geht uns wirklich alle an.