Religion
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Aktivitäten
Schatzkästchen der Schülerinnen und Schüler einer 5. Klasse – spiritueller Schulanfang unserer 5. Klassen
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Anne Frank Tag 2021 am Leibniz-Gymnasium Altdorf
Das Leibniz-Gymnasium Altdorf beteiligt sich in diesem Jahr am Anne Frank Tag, einem bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus. Der Anne Frank Tag findet rund um Anne Franks Geburtstag, dem 12. Juni, statt. Deutschlandweit engagieren sich Schüler*innen an beinahe 500 Schulen bei der bundesweiten Aktion, die vom Anne Frank Zentrum in Berlin organisiert wird.
Das Anne Frank Zentrum ist die deutsche Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Es schafft Lernorte, in denen sich Kinder und Jugendliche mit Geschichte auseinandersetzen und diese mit ihrer heutigen Lebenswelt verbinden. Sie lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich für Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie zu engagieren.
Pressefotos und Medieninformation zum Download zum Anne Frank Tag allgemein gibt es unter: https://www.artefakt-berlin.de/pressecenter/ und www.annefranktag.de/presse.
Unter dem diesjährigen Motto „Blick auf die Geschichte“ beschäftigen sich die Schüler*innen mit Anne Franks Lebensgeschichte und nehmen Fotos als historische Quellen kritisch in den Blick. Ziel des Anne Frank Tages 2021 ist es, dass Schüler*innen ihre Medienkompetenz weiterentwickeln und ihre Urteilskraft gestärkt wird. Dies gilt insbesondere auch hinsichtlich antisemitischer Verschwörungserzählungen in der Gegenwart.
Die Schüler*innen der Klasse 9abc (K) beschäftigen sich hierzu mit einer Plakatausstellung, welche die Lebensgeschichte Anne Franks anhand von historischen Fotografien erzählt, einem Video-Interview mit dem Holocaust-Überlebenden Tswi Herschel sowie der Anne Frank Zeitung. Diese ist Teil des Lernmaterials zum Anne Frank Tag und wurde in Kooperation mit dem Anne Frank Haus entwickelt.
Online-Begegnungsstunde mit Julia von „Meet a Jew“
Darüber hinaus fand am 20. Mai eine Online-Begegnungsstunde zwischen der Klasse 9abc und Julia, einer 22-jährigen jungen Frau, statt. Diese wurde vermittelt durch das Projekt „Meet a Jew“ des Zentralrats der Juden in Deutschland und ist eines der Partnerprojekte des Anne Frank Tages. „Das aktuelle jüdische Leben durch in Deutschland lebende jüdische Menschen kennen lernen, das ist die Idee hinter Meet a Jew. „Denn eine persönliche Begegnung bewirkt, was tausend Bücher nicht leisten können. Wer Jüdinnen und Juden schon mal persönlich getroffen hat, ist weniger anfällig für Stereotype und Vorurteile.“ (www.meetajew.de)
Julia und ihre Kolleg*innen engagieren sich ehrenamtlich in diesem Projekt, um aktiv dabei mitzuhelfen, Schüler*innen ihren Alltag als in Deutschland lebende Jüdinnen und Juden zu vermitteln. Dabei waren ausdrücklich alle Fragen erlaubt, die den Schüler*innen auf der Seele brannten. Hierbei gab es eher allgemeine Fragen wie:
„Wie oft gehst du in die Synagoge?“ Julia erzählt, dass sie am liebsten am Freitagabend in die Synagoge geht, wenn der Sabbat beginnt, oft auch einfach nur „um kurz auszuspannen und zu relaxen.“
„Ist es für dich schwierig, an koscheres Essen zu kommen?“ Hierzu erklärt Julia, dass es darauf ankäme, wo man lebe: In Städten wie Berlin oder Frankfurt gäbe es Metzger, die nach jüdischer Vorschrift schächten würden, in ihrem Wohnort nicht. Aber mittlerweile könne man koscheres Essen auch über das Internet bestellen. Außerdem könne man Lebensmittel sehr gut in vegetarischen Läden oder auch in arabischen Läden einkaufen, da es im Islam ähnlich strenge Essensvorschriften wie im Judentum gäbe.
Die Schüler*innen stellten aber auch persönlichere Fragen wie: „Hast du schon Anfeindungen erfahren, weil du jüdisch bist?“ Dies sei noch nicht vorgekommen, berichtet Julia, da sie ja „von außen“ nicht als Jüdin zu identifizieren sei. Trotzdem sei sie sehr vorsichtig damit, anderen Menschen ihre Religionszugehörigkeit zu offenbaren und trage auch keine Hinweise auf ihre Religion, wie beispielsweise eine Kette mit dem Davidstern. Sie habe aber schon einmal in ihrem Umfeld gehört, dass „Jude“ als Schimpfwort benutzt wurde und wisse auch von einer Freundin, dass diese ihre gesamte Kindheit wegen ihrer Religionszugehörigkeit diskriminiert wurde. Dies sei erst besser geworden, als ihre Freundin umgezogen sei.
„Wollen deine Eltern, dass du einen jüdischen Mann heiratest?“ Hierzu meint Julia, dass ihre Eltern zwar natürlich nichts dagegen hätten, wenn sie einen Juden heiraten würde, aber die Religionszugehörigkeit ihres zukünftigen Mannes für ihre Familie keine Rolle spielen würde.
Diese und viele andere Fragen beantwortete Julia offen und mit den Schüler*innen auf Augenhöhe. Diese waren sehr konzentriert bei der Sache und zeigten durch zahlreiche Wortmeldungen und Anmerkungen, wie interessant und erkenntnisreich diese persönliche Begegnung für sie war. Am Schluss gab es Online-Applaus und sogar ein Teams-Herzchen für Julia.
Elisabeth Wein
Gottesdienste in Corona-Zeiten
über die Welt nachdenken, nach Gott fragen, klagen und danken, Unsicherheit aushalten und Zuversicht einüben – all das ist möglich gewesen in unseren Schulgottesdiensten zu den Themen „Das Lächeln am Fuße der Leiter“ (Schulanfang), „Licht erstrahlt in unseren Häusern“ (Adventszeit) und „Unterwegs im Labyrinth“ (Ostern). Pandemiebedingt feierten wir in kleinen Gruppen, aber die Marktplätze unserer Schule füllten sich mit für die ganze Schulgemeinschaft sichtbaren und berührenden Worten unserer Schülerinnen und Schüler. Hier ist ein kleiner Ausschnitt aus den Tagen vor Ostern:
Ich glaube an das Leben,
-
- … weil meine Familie und meine Freunde für mich da sind.
- … weil ich nicht allein bin und verstanden werde.
- … weil mein Leben mich immer wieder überrascht.
- … weil Gott mir mein Leben geschenkt hat.
- … weil das Wasser im Sonnenlicht glitzert, leuchtet und glänzt.
- … weil wir zusammen sind.
- … weil es die Corona-Impfung gibt und die 7-Tage-Inzidenz unter 100 liegt.
- … weil Musik mich glücklich macht.
- … weil der Tod nicht das Letzte sein kann.
- … weil ich es mit Menschen erlebe, die ich liebe.
- … weil es Geschichten gibt, die mir helfen, meiner Welt zu entschwinden.
- … weil ich in die Schule gehen darf.
- … weil die Menschen sich an die Corona-Regeln halten.
- … weil ich mich so gut finde, wie ich bin.
- … weil ich noch so vieles sehen und erleben.
- … weil es Fußball gibt.
- … weil es anstrengend und schön zugleich ist.
- … weil es Tiere gibt.
- … weil Menschen sterben, aber neue geboren werden.
- … weil ich die Mitte des Labyrinths nicht sehe, aber weiterlaufe.
- … weil ich hoffe, dass es irgendwann besser wird.
- … weil die Vergänglichkeit des Augenblicks mich daran erinnert, den Moment immer mit Liebe zu füllen.
- … weil unsere Herzen stetig weiterschlagen.
- … weil ich immer lache.
- … weil Blumen blühen und Bäume Sauerstoff erzeugen.
- … weil mein Bruder da ist.
- … weil es immer einen Grund gibt, nicht aufzugeben.
- … weil ich stark bin.
- …weil meine Zukunft noch nicht geschrieben ist.
- … weil ich an Wunder glaube.
Agnes Voss-Boerschmann für die Fachschaft Religion
Tage der Orientierung
2022 planen wir wieder und hoffen das Beste: Tage der Orientierung, Einkehrtage, Religiöse Besinnungstage
Wie auch immer man diese Veranstaltung, die an unserer Schule eine lange Tradition hat, auch nennt: Diese dreitägige Fahrt, die wir bisher in den 9. Klassen angeboten haben, wird nun in der 10. Klasse durchgeführt.
Seit vielen Jahren erfreut sich die Fahrt einer großen Beliebtheit, eröffnet sie doch die Möglichkeit, einmal außerhalb des Unterrichts Zeit zu finden für sich selbst, für andere, für Gott, für Meditation und Spiel, aber auch für persönliche Gespräche und für viel Spaß.
Obwohl diese Tage durchaus (unter anderem) einen religiösen Charakter haben, richten sie sich besonders auch an Schüler, die den christlichen Kirchen kritisch gegenüberstehen, aber offen sind für gemeinsames Nachdenken über Gott und die Welt. In den zurückliegenden Schuljahren haben nahezu alle Schüler der jeweiligen Klassen dieses Angebot wahrgenommen, unabhängig davon, ob sie aus den Religions- oder Ethik-Gruppen kamen.
Intensive Gespräche und kreative Spielformen, Gebet und Meditation tragen dazu bei, die Orientierungstage als persönliche Bereicherung zu sehen und gleichzeitig die Klassengemeinschaft zu stärken. Damit diese Tage zu einer echten persönlichen Bereicherung und zu einem nachhaltigen Gemeinschaftserlebnis führen, sind die konstruktive Teilnahme und das Sozialverhalten aller erwünscht und gefordert.
Zwei verschiedene Häuser gewähren uns dafür ihre Gastfreundschaft: die Tagungsstätte der Evangelischen Landjugend in Pappenheim an der Altmühl und das Bildungshaus im Kloster Schwarzenberg.
Das Bildungshaus in Schwarzenberg ist eine Einrichtung des dortigen Franziskanerklosters und bietet den Teilnehmern die Begegnung mit einer völlig anderen, religiös inspirierten Lebensweise. Die Schüler wohnen in neu renovierten Zimmern, werden ganz hervorragend verpflegt und können das weiträumige Klostergelände nutzen. Die inhaltliche Gestaltung der Tage wird von dafür ausgebildeten Mitbrüdern des Klosters übernommen. Der dezidiert religiöse Charakter dieses Ortes versteht sich als unaufdringliches Angebot. Zeit und Raum für Spiel und Spaß sind hier ebenso wichtig wie die gedankliche, kreative und meditative Beschäftigung mit den zentralen Fragen des Lebens. Schwarzenberg liegt bei Scheinfeld, am Rande des Steigerwalds.
Auch in der Tagungsstätte der Evangelischen Landjugend in Pappenheim sind unsere Schüler in 2-4-Bett Zimmern untergebracht, sie werden bestens verpflegt und von Referenten des Hauses zusammen mit den begleitenden Lehrkräften betreut. An drei Schultagen bietet sich damit die Gelegenheit einmal auch außerhalb des gewohnten schulischen Umfeldes zusammen mit ihren Klassenkameraden und Lehrern gemeinsame ‚Lernzeit‘ zu erleben.
Der Kostenrahmen für diese drei Tage bewegt sich zwischen 80 und 90 Euro. Finanziell werden die Orientierungstage von den beiden Kirchen unterstützt.
Die Tage der Orientierung 2020 und 2021 mussten leider aus bekannten Gründen entfallen.
Mit herzlichen Grüßen,
die Fachschaft Religion
Sea-Eye am Leibniz – Vier Wochen auf der „Alan Kurdi“
In der letzten Novemberwoche musste es plötzlich ganz schnell gehen!
Eine ehemalige Schülerin des Leibniz-Gymnasiums, Carina Schneider, die 2007 ihr Abitur abgelegt hat, bot dem Leibniz-Gymnasium an, einen Vortrag über ihren mehrwöchigen Einsatz in der Funktion als Ärztin auf der „Alan Kurdi“ zu halten. Die „Alan Kurdi“ ist eines der Schiffe der Seerettungs-organisation „Sea-Eye“, die es sich trotz aller Widerstände und Unkenrufe zur humanen Pflicht gemacht hat, Flüchtlinge auf dem Mittelmeer zu retten. Carina Schneider ist Ärztin auf der Kinderintensivstation an einem Hamburger Krankenhaus.
Da Carina nur wenige Tage in der Region weilte, um ihre Eltern zu besuchen, musste schnell ein Termin für den Jahrgang der Q 11 genannt werden und die weiteren Vorbereitungen liefen dann. Am Donnerstag, den 5.12., war es soweit, Carina hielt ihren ungefähr einstündigen Vortrag vor den Ethik- und Religionskursen der Q 11, die noch verbleibende halbe Stunde nutzten un-sere Schüler/Innen für Fragen und weitere Informationen.
Gedankt sei an dieser Stelle Herrn Sven Trautwein, Leiter der Online-Redaktion/Medienverbund Nürnberger Land, der zugegen war und dem Leibniz das Video zur Verfügung gestellt hat.
Text und Organisation: Sabine Stamminger
Besuch zum Weltmissionssonntag – Bischof Toppo aus Nordindien/Diözese Tezpur
Anfang Oktober 2019 erreichte mich eine Anfrage des „Fensters zur Welt“ der Stadtkirche Nürnberg, ob wir im Rahmen des Weltmissionssonntags Interesse

Bischof Toppo aus Nordindien am 20. 10. 2019 in der Religionsstunde der 10abc
an internationalem Besuch hätten. Welche Frage?! – Natürlich hatten wir Interesse. Denn das Leben, um das sich ja gerade der Religionsunterricht drehen sollte, findet in der Regel „draußen“ statt und eher weniger am Schreibtisch. Indien ist zudem ein Land, auf den wohl auch die Adjektive zutreffen, mit denen man sonst oft eine Gotteserfahrung beschreibt: mysterium tremendum et fascinosum – faszinierend und gleichzeitig furchterregend, zumindest ein bisschen, weil eben so anders als das Alltägliche, uns Bekannte.
Schülerinnen und Schüler während einer Doppelstunde am Nachmittag überhaupt für ein Thema zu interessieren, ist grundsätzlich bereits eine Leistung. Bischof Toppo aber gelang es, mit seiner offenen, authentischen Art, die Schülerinnen und Schüler nach Indien „mitzunehmen“. Es macht eben doch einen Unterschied, ob man nur „online“ mit jemanden spricht, ob man „virtuell“ in ein Thema eintaucht oder ob man einem Menschen leibhaftig begegnet und von Angesicht zu Angesicht mit ihm sprechen kann. „Alles im Leben ist Begegnung“, sagte schon Martin Buber.
Bischof Toppo erzählte uns – illustriert durch viele Bilder – von seiner Heimatregion Nordost-Indien, die vom Teeanbau geprägt ist. Etwa 800.000 Menschen in seiner Diözese Tezpur leben mehr schlecht als recht von der Arbeit in den Teeplantagen, darunter auc

Die Klasse 10abc mit Bischof Toppo auf dem Marktplatz B2. Im Bild auch „Avani“, der Tee der Naharbani Tea Factory, die Bischof Toppo 2016 gegründet hat.
h ca. 80.000 Kinder. Pro Tag verdient ein Teepflücker umgerechnet 2,50€ bei etwa 9-10 Stunden Arbeitszeit. Bischof Toppo hat deshalb ein Projekt gegründet, um die Kleinbauern und deren Familien zu unterstützen. Sie vermarkten ihren Tee nun komplett selbst und werden dadurch unabhängiger von Großkonzernen. Mit den Spenden der Miseroraktion 2019 wird Bischof Toppo die Kleinbauern in einem noch wesentlich größeren Umfang unterstützen können. Es werden vor allem medizinische Einrichtungen und Schulen gebraucht. Nur ca. 4-8% der Teepflücker können lesen und schreiben.
Mich als Religions- und Englischlehrerin hat außerdem besonders gefreut, dass die „Unterrichtssprache“ im Religionsunterricht ausnahmsweise einmal Englisch war. Wir alle konnten durch unseren von weither angereisten Gast einmal ganz hautnah in der Schule erleben, dass Englisch eben tatsächlich die Weltsprache ist. Gut, in die spezielle nordindische Variante musste man sich erst etwas einhören, was nach einiger Zeit aber ganz gut gelang. Der mitgereiste Übersetzer kam jedenfalls nicht zum Einsatz.
Andrea Hümmer
„Freitags kurz die Welt retten?“ – Studientag an der Universität Bamberg
Bereits einmal ein bisschen „Uniluft“ schnuppern und gleichzeitig eine der drängendsten Fragen unserer Zeit diskutieren, das wollten die Schüler*innen der Klasse 10abc beim Studientag der katholischen Fakultät der Universität Bamberg am 20.02.20, zu dem viele Religionsklassen aus der gesamten Erzdiözese Bamberg angereist waren – und wir. Bis zum Beginn der Veranstaltung um 9.30h war der riesige Hörsaal bis auf den letzten Platz gefüllt.

Hörsaalatmosphäre: Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Hörsaal MG1/00.04, M
Professor Bieberstein hielt den ersten der beiden Impulsvorträge, der sich mit folgender Frage auseinandersetzte: „Macht euch die Erde untertan!“ Ist die Bibel an der Zerstörung der Umwelt schuld? – Haben wir die Anweisung Gottes (Gen 1,28), über die Erde zu herrschen, etwas falsch verstanden? Anders als der große Alttestamentler des 20. Jahrhunderts, Erich Zenger, meint Bieberstein, dass der hebräische Text tatsächlich „be-herrschen“ meint. Dieser Auftrag sei jedoch nicht zu verstehen im Sinne einer Aufforderung zur Unterdrückung und Ausbeutung unserer Mitwelt, sondern vielmehr als Aufforderung, das „Chaos“, die lebensfeindlichen Mächte zu beherrschen, damit eine lebensfreundliche Umwelt entsteht. Als „Abbilder Gottes“, das heißt als Repräsentanten Gottes auf Erden, sind alle Christen, jede/r einzelne von uns, dazu aufgerufen, den aktuellen „Chaosmächten“ wie zum Beispiel einem übermäßigen Flug-Tourismus, der Atomkraft und der übermächtigen Autoindustrie Einhalt zu gebieten, nicht zuletzt auch durch unsere eigene Lebensführung.
Professor Weiser hat diese Forderung dann weiter konkretisiert, indem er den Dreischritt der katholischen Soziallehre – (Sehen—Urteilen—Handeln) auf die aktuelle Klimasituation anwendet. Wir erkennen die Auswirkungen des Klimawandels bei uns hier, aber vor allem auch global. Wir beurteilen die Situation und fragen uns, wie es so weit kommen konnte. Die Verantwortung für diese momentane Situation liegt wissenschaftlich nachweislich beim Menschen. Dass gehandelt werden muss, ist klar und auch, dass nicht nur die Politik dazu aufgerufen ist, sondern jeder einzelne von uns. Wichtig ist anzufangen und sei es auch nur, indem man zunächst nur eine klimaschädliche Verhaltensweise ändert.
Nach diesen Impulsvorträgen ging es in die Seminarphase, in der sich die Schüler*innen in Arbeitskreisen vertieft mit den Statements auseinandersetzten, Fragen klärten und eigene Thesen für die Podiumsdiskussion herausarbeiteten. Obwohl der Studientag mit ca. dreieinhalb Stunden recht kurz und auch sehr abwechslungsreich war, stellten einige Schüler*innen fest, dass es nicht ganz einfach gewesen ist, den Impulsvorträgen immer konzentriert zu folgen, obwohl jeder nur ca. 25 Minuten gedauert hatte. Am positivsten wurden die Arbeitskreise empfunden, in denen nicht nur theologische Fragen im geschützten Raum diskutiert wurden, sondern in denen man auch die anwesenden Studierenden nach ihren Studienerfahrungen fragen konnte.
Treffen mit dem Bamberger Weihbischof Herwig Gössl
Nach diesem kurzen Einblick ins universitäre Leben trafen wir uns anschließend mit Weihbischof Gössl, der den Schüler*innen in seiner Funktion als Diözesan-Caritasvorsitzender der Erzdiözese Bamberg Berufsmöglichkeiten innerhalb der katholischen Kirche aufzeigte. Danach machten wir uns gemeinsam auf dem Weg zum Dom, wo uns Weihbischof Gössl in einem kurzen, aber sehr informativen und kurzweiligen Rundgang durch den Bamberger Dom führte.
Andrea Hümmer
Die Klasse 10abc mit Weihbischof Herwig Gössl im Bamberger Dom
Konsumkritischer Stadtspaziergang in Nürnberg
Ebenso wie bei der Klimadiskussion muss es uns Christen letztlich immer um die Frage gehen „Was ist gerecht?“ Ist es gerecht, wenn in einer globalen Welt nur die reichen Industrieländer von der Globalisierung profitieren, während die Ärmsten der Armen weiter ausgebeutet werden? Kaum einer wird diese Frage mit „Ja“ beantworten wollen. Aber wie kann ich sicherstellen, dass die Produkte, die ich kaufe, fair produziert wurden? Die Stadtkirche Nürnberg, genauer gesagt das „Fenster zur Welt“, versucht, etwas Licht in dieses Dunkel zu bringen mit der Stadtführung „FAIR-KAUFT?“, die zum Thema „Menschenrechte und nachhaltiger Konsum“ nicht nur informieren, sondern zum Nachdenken anregen möchte.
Frau von Wintzingerode, die diesen Stadtspaziergang vorbereitet und geleitet hat, erfragte zunächst per Meinungsbild die Kaufkriterien der Schüler*innen. Entscheiden der Preis, die Qualität und das Aussehen eines Kleidungsstückes oder schaue ich (auch) auf das Herstellungsland? In dem anschließenden Rollenspiel sollte den Schüler*innen nochmals deutlich(er) vor Augen geführt werden, wie viele Produkte – nicht nur Kleidung – wir tatsächlich nur aus dem sog. „globalen Süden“ beziehen. Nach diesem Einstieg machten wir uns auf den Weg zur „Straße der Menschenrechte“. Hier vergegenwärtigten sich die Schüler*innen per „Grundrechte-Bingo“, wie viele Grundrechte für uns völlig selbstverständlich sind.

Die Klasse 10abc in der Straße der Menschen-rechte
Dass dies in vielen Entwicklungs- oder Schwellenländern nicht der Fall ist, wissen wir grundsätzlich. Was fehlt sind oft genauere Informationen zu den Produktionsbedingungen in einzelnen Ländern. Um die Schüler*innen hierfür stärker zu sensibilisieren wurden sie in Kleingruppen in verschiedene Bekleidungsgeschäfte der Nürnberger Innenstadt geschickt. Dort sollten sie je ein Kleidungsstück suchen, das ihnen gefiel und sich Preis und Herstellungsland merken. Es überraschte viele Schüler*innen, dass unabhängig von Marke und Preis die meisten Artikel aus Ländern wie China, Bangladesch und der Türkei kamen. Die ernüchternde Erkenntnis war, dass selbst ein sehr hoher Preis nichts aussagte über die Löhne und Arbeitsbedingungen der Arbeiter*innen – es sind in der Regel Frauen – die diese Kleidungsstücke herstellen. Wonach soll man sich beim Kauf von Kleidung dann also richten, wenn auch der Preis keine Rückschlüsse auf die faire Produktion zulässt? Hierzu gab uns Frau von Wintzingerode den sog. „Quick Check“, einen Wegweiser im Label-Labyrinth, den man sich bei der christlichen Initiative Romero auch als PDF downloaden kann: https://www.ci-romero.de/wp-content/uploads/2018/06/CIR-Broschuere-Wegweiser-Label-Labyrinth_3-Auflage-LESEPROBE.pdf
Alternativ bzw. komplementär kann man sich dazu das ausführlichere Handbuch mit dem gleichen Titel für 2,- € bestellen. Von allen Siegeln, die in diesem Wegweiser gelistet sind, gab nur drei, die in allen Bereichen – Soziales, Ökologie und Glaubwürdigkeit – ein „sehr gut“ bekommen haben, gekennzeichnet durch einen grünen Punkt.
Aber auch wenn es etwas Mühe kostet, sich mit diesen Labels auseinander zu setzen, so ist das doch nur ein sehr kleiner Beitrag auf dem Weg zu hoffentlich mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zum Beispiel in der Textilindustrie. Alternativ kann man natürlich auch Dinge second hand kaufen. Eine sehr sinnvolle, nachhaltige und auch noch günstige Möglichkeit, die Umwelt und Ressourcen schont.
Andrea Hümmer
Grundwissen & Lehrpläne
Im Fach Religion geht es sicherlich um mehr als reines Faktenwissen. Um aber auf einem entsprechenden Niveau diskutieren zu können, benötigt man auch Fachkenntnisse.
Grundwissen
Die Fachschaft Katholische Religionslehre orientiert sich am „Mittelfränkischen Grundwissen für Katholische Religionslehre“, das gemeinsam im Nürnberger Kreis erarbeitet worden ist (Für die 5. und 6. Klasse existiert noch kein erarbeitetes Grundwissen für den neuen Lehrplan):
Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10
Lehrpläne
Den Lehrplan für Evangelische und Katholische Religionslehre der Jahrgangsstufen 10 – 12 finden Sie online unter folgendem LinkLink.
Den Lehrplan für Evangelische und Katholische Religionslehre der Jahrgangsstufen 5 und 9 finden Sie online unter folgendem Link
Alle Themen
auf einen Blick in der Formulierung des ISB:
Schulbücher
Katholischer Religionsunterricht
Am Leibniz-Gymnasium wird für die Jahrgangsstufen 10 bis 12 das Unterrichtswerk „Religion vernetzt“ verwendet, für die Jahrgangsstufe 5 und 8 „Leben gestalten“. Die für die Jahrgangsstufe 9 möglichen Lehrwerke werden voraussichtlich erst 2023 zugelassen.
Evangelischer Religionsunterricht
Am Leibniz -Gymnasium wird für die Jahrgangsstufen 5 bis 12 das Unterrichtswerk „Ortswechsel“ verwendet.
Links
Vor Ort:
Weltreligionen:
- http://w2.vatican.va/content/vatican/de.html
- http://www.religionen-entdecken.de
- http://www.islam.de
- http://www.buddhismus.de
- http://www.hagalil.com/judentum
Die Bibel:
Religionsunterricht:
- http://www.religion-vernetzt.de/
- http://www.claudius.de/suche/suche.php?suchstring=ortswechsel
- https://www.medienzentralen.de/
- www.rpz-bayern.de
- www.rpi-virtuell.de
- www.rpz-heilsbronn.de
Hilfsorganisationen: