Für die Leibniz-Nachwuchsgeographen wäre eine Fahrt entlang der längsten Eisenbahnstrecke der Welt, die zwischen Europa und Asien verläuft und insgesamt mehr als 400 Bahnhöfe besitzt, sicherlich ein besonders reizvolles Abenteuer. Doch wie lautet der Name dieser Eisenbahnstrecke? Mit Hilfe eines geeigneten Kartenwerkes, das den Namen eines Gebirges in Marokko, Algerien und Tunesien trägt, ließe sich das leicht herausfinden. Doch eben jenes Kartenwerk stand den jeweils drei Klassenvertretern aller 7., 8. und 10. Klassen des Leibniz-Gymnasiums, die sich diesen und vielen weiteren Fragen im Rahmen des Diercke WISSEN Geographie-Wettbewerbs stellen mussten, nicht zur Verfügung. (Die Antworten auf diese Fragen finden Sie am Ende dieses Artikels.)

Mit mehr als 310.000 Teilnehmern ist Diercke WISSEN Deutschlands größter Geographie-Wett­bewerb, bei dem interessierte Nachwuchsgeographen ihr Wissen unter Beweis stellen können und auf spielerische Art und Weise neue Kenntnisse erlangen. Die Wurzeln des Wettbewerbs liegen im Nürnberger Land, wo 1998 ein regionaler Geographie-Wettbewerb für Schüler ins Leben gerufen wurde, der sich im Laufe der Jahre zu oben genanntem größten nationalen Geographie-Wettbewerb entwickelte. Das Leibniz-Gymnasium war von Anfang an bei diesem Wettbewerb vertreten. Die Durchführung von Geographie-Wettbewerben an der Schule ist längst zur Tradition geworden. So wurde dieses Jahr bereits zum 21. Mal der beste Leibniz-Geograph bestimmt.

„Wir brauchen Schülerinnen und Schüler, die mit offenen Augen durch die Welt gehen. Themen wie Klimawandel, Globalisierung und Nachhaltigkeit bestimmen zunehmend unseren Alltag. Um künftige Anforderungen zu bewältigen, müssen wir vor allem junge Menschen für diese Themen sensibilisieren und sie mit Spaß an die Geographie heranführen.“ stellt Thomas Michael, Geschäftsführer des Westermann-Verlags, fest. Der Verlag steht zusammen mit dem Verband Deutscher Schulgeographen e. V. hinter dem Wettbewerb.

Beim Diercke WISSEN 2019 beeindruckten insbesondere die Jahrgangsstufensieger Berend Hilderscheid (7d), Christian Schmidt (8a) und Luca Pleier (10c) die betreuenden Lehrkräfte Frau Ehlers, Frau Hell, Frau Dr. Wagenseil und Frau Walter. In der zweiten Wettbewerbsrunde traten die einzelnen Jahrgangsstufensieger gegeneinander an. Da die Entscheidung in der 7. und 8. Jahrgangsstufe äußerst knapp ausfiel, durften zusätzlich die jeweils Zweitplatzierten, Valentin Feld (7b) und Lars Rabus (8b), sowie der Vorjahressieger der 8. Klassen, Björn Hrouda (jetzt 9a), mitschreiben. Die Fragen wurden nun etwas kniffliger. So galt es zum Beispiel herauszufinden, ob Langeoog Deutschlands erste Bio-Ei-Gemeinde, Fairtrade Insel, vegane Zone oder Insel mit Kleinbahn ist. Mit Begründung musste die spanische Insel im Atlantik benannt werden, die den Beinamen Schwarze Perle trägt. Zudem war der asiatische Stadtstaat gesucht, der als die sauberste Stadt weltweit gilt. Auch der  bedeutende, schnell nachwachsende Rohstoff, der vor allem für die Menschen in Asien dank seiner vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten eine Lebensgrundlage darstellt, bereitete den Schülern kaum Mühe. Nicht ganz so leicht zu beantworten war dagegen, welchen der acht Planeten unseres Sonnensystems wir selbst mit dem besten Teleskop nicht am Nachthimmel beobachten können. Den Schulsieg sicherte sich letztlich Luca Pleier, der am Landesentscheid Ende Februar teilnehmen durfte. Im Falle eines Sieges dürfte Luca im großen Finale von Diercke WISSEN am 7. Juni 2019 in Braunschweig antreten.

Für die Fünft- und Sechstklässler gibt es seit 2012 einen gesonderten Wettbewerb, Diercke WISSEN Junior, in dem schwerpunktmäßig Wissen rund um Deutschland abgeprüft wird.  So mussten die Schüler beispielsweise wissen, ob Rostock den größten Seehafen Deutschlands hat und ob Sylt die nördlichste Insel ist. Darüber hinaus war der Name des Flusses gefragt, auf dem man auf einer Schiffsreise an Düsseldorf, Köln und Mannheim vorbeikommt. Sehr kreativ zeigten sich die Schüler, als es darum ging, Lösungen aufzuzeigen, mit dem kostbaren Gut Wasser sparsamer umzugehen. Das lässt hoffen, denn momentan verbraucht in Deutschland jeder Einwohner durchschnittlich unglaubliche 122 (!) Liter Wasser am Tag. Mit großer Begeisterung stellte sich der Leibniz-Nachwuchs diesen Fragen. Dabei gelang es sowohl Benjamin Kheng (5e), Sieger der 5. Klassen, als auch Jonathan Jungfer (6a), Sieger der 6. Klassen, die Höchstpunktzahl zu erreichen.

Tanja Walter

Die Antworten auf die oben gestellten Fragen sind:

Transsibirische Eisenbahn – Atlas – Fairtrade Insel – Lanzarote (Vulkaninsel mit schwarzem Gestein) – Singapur – Bambus – Erde – falsch – richtig – Rhein – Duschen statt Baden / Wasserhahn beim Zähneputzen zudrehen / Regenwasser auffangen und nutzen etc.

Foto: von links nach rechts: OStDin Dr. Seutter, Luca Pleier, Benjamin Kheng, Christian Schmidt, Berend Hilderscheid, OStRin Walter, StRin Ehlers