Vorweihnachtszeit: In den Regalen der Supermärkte türmen sich Plätzchen, Lebkuchen und Dominosteine. Ebenso selbstverständlich wie weihnachtliche Leckereien legen wir beim Einkauf jedoch auch saftige Ananas, gesunde Kiwis oder exotische Sternfrucht in unseren Einkaufswagen. Lecker! Doch muss das in Zeiten des Klimawandels wirklich sein? Sollte der Import von Flugobst nicht verboten werden?

Dieser Frage stellten sich acht Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen in der Vorrunde des Schulwettbewerbs „Jugend debattiert“. In zwei Gruppen debattierten je vier Schülerinnen und Schüler leidenschaftlich zu diesem komplexen Thema und zeigten, dass sie die im Unterricht erarbeitete Struktur einer Debatte souverän beherrschten. Dass sich die Freiwilligen trotz Schulaufgabenstress kurz vor den Weihnachtsferien gründlich mit dem Thema auseinandergesetzt hatten, merkte die Jury aus Schülern und Lehrern schnell! Und so fiel die Entscheidung, welche zwei Schülerinnen oder Schüler in den Bereichen Überzeugungskraft, Sachwissen, Ausdrucksvermögen und Gesprächsfähigkeit die Nase vorne hatten, wirklich schwer.

Nach reiflicher Überlegung und einer kurzen Feedbackrunde standen die Finalistinnen des Schulwettbewerbs fest: Tabea Elstner, Mascha Milk, Eva Schmitt und Tamia Neubauer würden in der Endrunde gegeneinander antreten. Die Jury wurde durch die wettbewerbserfahrenen Lehrkräfte OStRin Daniela Albers-Kunz und StD Bernd Mittenzwei besetzt, aus den Reihen der Schüler jurierten Amin El-Azzeh, Tim Distler und Pascal Wagner die Debatte. Das Thema hatte den Teilnehmenden im Vorfeld Bauchschmerzen bereitet, denn obwohl es aus der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler stammt, war es durchaus anspruchsvoll: „Soll der Nachweis des „Freischwimmer“-Abzeichens Bedingung für den Erhalt eines Schulabschlusses sein?“

Auf großer Bühne in der Leibniz-Halle und vor den Augen einiger Mitschülerinnen und -schüler aus den 9. Klassen sowie der Schulleiterin Frau OStDin Dr. Seutter und des stellvertretenden Schulleiters Herrn StD Walke wurden Pro und Contra des Themas abgewogen. Die Kandidatinnen debattierten auf Augenhöhe über die Umsetzbarkeit eines solchen Nachweises vor dem Hintergrund von Lehrermangel und weiten Wegen zu den öffentlichen Bädern, Sonderregelungen für Kinder mit Phobien und die existenzielle Bedeutsamkeit einer sicheren Schwimmfähigkeit.

Unter den bewundernden Blicken und dem Applaus des Publikums verließen die Vier nach der 24-minütigen Debatte erleichtert die Bühne. Die Anstrengung war den Schülerinnen ins Gesicht geschrieben und die Wartezeit bis zur Verkündung des Ergebnisses zog sich wie Kaugummi. Denn gerade weil Tabea, Mascha, Eva und Tamia so eine souveräne Leistung abgeliefert hatten, musste die Jury ihre Eindrücke sehr genau und kritisch abwägen. Schließlich dürfen die zwei Siegerinnen des Schulwettbewerbs das Leibniz-Gymnasium beim Regionalwettbewerb im kommenden Februar vertreten – gemeinsam mit zwei Schülerjuroren.

Kurz vor 13 Uhr war es endlich so weit: Die Jury hatte ihre Beratungen beendet, die Gewinnerinnen standen fest: Eva Schmitt und Tamia Neubauer aus der Klasse 9c wurden von Frau Dr. Seutter zum Sieg beglückwünscht. Doch eines stellte die Schulleiterin dem Überreichen der Urkunden voran: „Ihr seid alle Siegerinnen!“

A. Schiller und Dr. C. Wagenseil