Theaterproben in Zeiten von Corona… „Max und Moritz“

… die Unter- und Mittelstufentheatergruppe bereitet ihre Aufführung vor!

Wir schreiben das Jahr 2020, das Stück war fertig geschrieben, die Rollen verteilt, die ersten Proben hatten begonnen…, als der erste Lockdown uns erreichte und nicht nur das Schulleben lahm legte. „Max und Moritz“ mussten wieder in der Schreibtischschublade verschwinden, dorthin, woraus wir sie nach langer Zeit hervorgeholt und wiederbelebt hatten!

Doch die beiden Lausbuben waren nicht vergessen; sie waren einfach „in Quarantäne“, wie man das heutzutage allseits verständlich sagt. Gereinigt und mit „negativem Test“ versehen, wurden die Texte aktualisiert, einige neue Rollen ergänzt, andere gestrichen, denn zu Beginn des Schuljahres 2021 durften auch wieder Theaterproben stattfinden! Corona geschuldet musste die Gruppe auf 15 Mitglieder begrenzt und die Proben mit MASKEN und dem notwendigen Abstand von 1,5 Metern abgehalten werden. Eine vollkommen neue Truppe von motivierten Schülerinnen und Schülern aus den Klassenstufen 5 bis 8 fand sich zusammen, von denen die meisten noch keinerlei Theatererfahrung besaßen! In den vergangenen Jahren konnten wir immer auf die „alten, erfahrenen Hasen“ zurückgreifen, die schon einige Aufführungen mit allen Höhen und Tiefen durchgestanden hatten und die unsere jungen Eleven „unter ihre Fittiche nahmen“. Das würde, selbst nach über 20 Jahren Theatererfahrung, neu und spannend werden…

Bis November 2021 übte die neue Gruppe – versehen mit Maske und dem offiziellen Abstand – Gestik, sprachlichen Ausdruck und auch MIMIK ein… Letzteres musste man an den AUGEN ablesen, denn die Mundpartie war ja „verschlossen“. Ganz ungewohnt, aber, MACHBAR, wie so vieles in den letzten beiden Jahren!

Schließlich waren die Rollen verteilt und eine Jede/ein Jeder (auch unser Quotenmann 😊!) schien zufrieden; die Witwe Bolte suchte sich sogleich ein zur Vorlage des Buches passendes Kostüm aus, der Lehrer Lämpel nahm die steife Stellung seiner literarischen Figur ein und Max und Moritz fanden ihr Outfit, ebenso wie die zahlreichen anderen wunderschönen Rollen, in der schuleigenen Requisite, die mit unzähligen Exponaten, teilweise auch besonderer Art, bestückt ist.

Es folgten Probensamstage der dieses Mal „besonderen Art“! Zunächst, anstatt einer Körperübung, fand man sich zum geselligen TESTEN zusammen. Großzügig verteilten die beiden Leiterinnen die Testsets und man setzte sich – natürlich den Abstand wahrend – in Kleingruppen zum „Nasenpobeln“ zusammen. Dieses Ritual störte niemanden, es hat auch bei keiner Person eine psychische Störung ausgelöst, war man es doch vom alltäglichen Unterricht her so gewohnt! Beschwingt und motiviert wurde dann mit Maske weiter geprobt… umso erstaunlicher war, was unsere Eleven leisteten, wenn man bedenkt, dass am Schauspielhaus oder in der Oper die Darsteller OHNE MASKE spielen und proben dürfen… Erst ab dem letzten Probensamstag Ende April, von dem auch unsere Bilder stammen, konnten wir frisch getestet, dann aber maskenfrei, auch endlich an der Mimik arbeiten, denn diese ist neben Gestik und Körperhaltung sowie gut gelernten und betonten Texten das Herzstück guten Theaterspiels.

Mittlerweile hatte auch unsere Kulissenfrau, OStRin Martina Busch, ihre wunderbaren Requisiten angefertigt und unsere Klara die Bilder zu Max und Moritz gezeichnet, wenngleich ihre ersten genialen Entwürfe in der S-Bahn gen Nürnberg liegen geblieben und sicher von einem Liebhaber als kostbares Kleinod an sich genommen worden sind!

Theater in Zeiten von CORONA erfordert ein Umdenken in jeder Hinsicht; es stellt Schüler wie Lehrer vor neue Herausforderungen, von denen man im Jahr 2020, als „Max und Moritz“ ins Leben zurückkehren sollten, noch keinerlei Ahnung hatte!

Dennoch hoffen wir auf die Zulassung eines zahlreichen Publikums im Juli 2022, wenn die Uraufführung der Dramatisierung von Wilhelm Buschs unsterblicher Lausbubengeschichte in der Theateraula auf die Bühne gebracht werden soll. Dank unserer wunderbaren motivierten Theatergruppe und trotz aller Erschwernisse kann man auch in Corona-Zeiten tatsächlich THEATER MACHEN 😊

So viel sei verraten: „Max und Moritz“ ist am Leibniz eine Lausbubengeschichte in nur sechs Streichen statt in sieben – denn eine Schulpsychologin sorgt einfühlsam für ein versöhnliches Ende…Wilhelm Busch möge es uns verzeihen….!

KAM/SHW und 15 begeisterte, motivierte Darsteller