Unterrichtseinheit Fairtrade Englisch 9.Klasse
Im Englischunterricht der 9. Klasse wurde anhand des Lehrbuchs Green Line Bayern 5 das Thema Fairtrade behandelt. Als Vorbereitung des Textes „Life cycle of a T-shirt“ nahmen die Schüler zunächst an einer Umfrage teil, in der sie angaben, wie oft sie neue Kleidung kaufen, wie lang sie sie tragen, wo sie sie kaufen, nach welchen Kriterien sie sich für ein Kleidungsstück entscheiden und wie sie die gebrauchte Kleidung entsorgen. Dabei wurde deutlich, dass der Fairtrade-Gedanke zwar durchaus bekannt und im Bewusstsein ist, aber bei der Kaufentscheidung letzten Endes trotzdem kaum eine Rolle spielt (vgl. Foto). Bei der Erarbeitung des Lektionstextes erfuhren die Schüler dann viele Details zum ökologischen Fußabdruck von Textilien und über die fünf Phasen im Leben eines T-Shirts: dass für die Produktion eines T-Shirts 2000 Liter Wasser und viele Pestizide gebraucht werden, dass nur 1 % der Baumwolle biologisch angebaut wird, wie viele Tausend Kilometer die Baumwolle und das fertige T-Shirt transportiert werden, wie wenig die Textilarbeiter in Bangladesh verdienen im Vergleich zu den jährlichen Ausgaben für Kleidung in Kalifornien und dass ein Großteil der Kleidung nur ca. sechs Monate getragen und dann auf Deponien entsorgt wird. In Gruppenarbeit entwickelten und präsentierten die Schüler im Anschluss verschiedene Lösungsvorschläge zu jeder der oben erwähnten fünf Phasen (siehe Foto).
Ein weiterer Text der Unterrichtseinheit handelt von der Produktion von Kakaobohnen („The cocoa controversy“). Zwei Bilder veranschaulichen die Thematik: Ein Junge, der in der Elfenbeinküste mit einer Machete Kakaoschoten erntet, und die Großaufnahme eines (europäischen) Mädchens, das genüsslich in eine ganze Tafel Schokolade beißt. Im Text erfahren die Schüler, dass Kakao eines der wichtigsten Exportprodukte der Elfenbeinküste ist, die insgesamt ca. 35 % der gesamten Weltproduktion von Kakao liefert. Trotz dieses Reichtums lebt 40 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, was wiederum zu einer sehr hohen Kinderarbeit führt. Die Bauern, für die die Kinder arbeiten, verdienen selbst kaum 2 Pfund am Tag und können sich daher keine regulär bezahlten Arbeiter leisten. Manche Kinder arbeiten sogar wie Sklaven ganz ohne Lohn und haben ihre Familien seit Jahren nicht gesehen. Die Schüler erarbeiteten Quizfragen zu dem Text, die im Schulhaus für alle sichtbar aufgehängt wurden.
Ebenso wurde mit einer Information zur Herkunft des Orangensafts verfahren, der in unserem Fairtrade-Automaten verkauft wird. Der Text und die Fragen dazu wurden neben dem Fair-o-mat aufgehängt und informieren nun unsere Schüler über die Herkunft ihres beliebten Orangensafts.
Dirk Westerath