Sparkasse Nürnberg finanziert Lernspiele zur Energiewende am Leibniz-Gymnasium

Am Montagnachmittag (21.12.) trafen sich interessierte Schülerinnen und Schüler am Leibniz-Gymnasium Altdorf, um komplexe Inhalte der Energiewende mit dem Brettspiel „Changing the Game – Neighbourhood Edition“ auf möglichst anschauliche und spielerische Art zu erleben. Ermöglicht wurde dies durch eine Spende über 900 Euro der Sparkasse Nürnberg. Die Schulleiterin, Frau Dr. Seutter, bedankte sich in diesem Rahmen stellvertretend für die Schülerinnen und Schüler bei Herrn Vogel, dem Leiter der Altdorfer Geschäftsstelle der Sparkasse, und bei Frau Wehner vom Förderverein des Leibniz-Gymnasiums, der die Spende entgegennahm.

Ziel des Spiels ist es, durch gemeinsames Handeln das Energiesystem eines Nachbarschafts-Quartiers aufzubauen, mit dem die Klimaschutzziele der Bundesregierung für die Jahre 2030, 2040 und 2050 erreicht werden können. Die Kosten sowie der jeweilige Energieverbrauch in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität werden mittels verschiedenfarbiger Bausteine veranschaulicht, die zu Türmen auf- und mit Hilfe von verschiedenen Maßnahmen-Spielkarten umgebaut werden, um die geforderten Ziele zu erreichen. Das Lernspiel ist Rahmen des Forschungsprojekts „Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg“ entstanden. Seminarlehrer Christian Hellmich, der die sieben Spielsets aus fast  zweitausend Spielsteinen, hunderten Komfortmünzen und Spielkarten für den Physikunterricht zusammengestellt hat, betont: „Die große Stärke dieses Spiels liegt in der Visualisierung der benötigten Energie und der dazugehörenden Kosten durch die Türme aus Bausteinen. Technologien der Energieerzeugung, -speicherung und -umwandlung und auch  Maßnahmen in den Bereichen Mobilität, Haustechnik und Digitalisierung werden auf den Spielkarten nachvollziehbar vermittelt, so dass die Jugendlichen sich in ihrer Gruppe eigenständig damit auseinandersetzen und gemeinsam die Energiewende in einem Nachbarschaftsquartier mit etwa 300 Personen planen können.“

Das zu Beginn durchaus fordernde Spiel nahm nach der Einführungsphase rasant Fahrt auf: Es wurde viel diskutiert, Möglichkeiten wurden abgewogen und umgesetzt oder auch verworfen. „Die CO2-Emissionen passen schon, aber der Energieverbrauch ist noch zu hoch.“ kommt von einer Gruppe. Derweil wächst der Kostenturm bei einer anderen gerade in erschreckende Höhen. Eine weitere Gruppe  würde gerne die Photovoltaik noch weiter ausbauen – allein: Der Platz im Quartier dafür ist begrenzt. „Ist es sinnvoll, auf Wasserstoff zu setzen, obwohl gar kein Energieüberschuss im Quartier vorhanden ist?“ fragen Spieler. Verzichtet die Gruppe auf Komfort und nutzt verstärkt den ÖPNV, um Energie im Mobilitätssektor einzusparen, oder soll doch ein Zweitwagen in der Garage stehen? Welche Auswirkungen hätte ein autofreier Sonntag im Quartier? Nach drei Spielrunden und 2,5 Stunden später sind alle Gruppen fiktiv im Jahr 2050 angekommen; die beschrittenen Wege waren aufgrund der vielen Möglichkeiten unterschied-lich. Es war zwischendurch anstrengend und die über 40 verschiedenen Maßnahmen wollten durchdacht und bewertet werden, aber genau deshalb waren am Ende alle erkennbar stolz darauf, dass sie die gesteckten Ziele gemeinsam erreicht haben. Den Schülerinnen und Schülern hat das Lernspiel sehr gefallen und ihr Fazit war entsprechend positiv: „Das Spiel war sehr interessant und hat für Initiative gesorgt.“, und auch die Vorbereitung der gesamten Veranstaltung wurde gelobt. Ansprechend verpackt zeigte das Spiel auf, dass die Energiewende möglich ist. Sie bedarf jedoch einiger Anstrengungen und es gibt auch nicht die eine „goldene“ Maßnahme – wir alle zusammen werden ein ganzes Bündel davon ergreifen müssen: Changing the Game – Neighbourhood ist damit im Spiel erlebte Realität.

Christian Hellmich