Wie ist es, mit einer Gruppe von 23 Schülern und 2 Lehrern in ein entferntes, noch unbekanntes Land zu reisen?

Da gibt es nur eine Antwort: Es ist auf jeden Fall interessant. Wir hatten viel Spaß, auch wenn wir alle noch müde waren, da wir uns um viertel sieben treffen mussten. Aber dies tat der guten Stimmung keinen Abbruch, denn alle waren aufgeregt und aufgeschlossen. Und so verstanden wir uns alle auf Anhieb. Nachdem ein Zug sich verspätet hatte und wir in Bilbao gelandet waren, gab es einige Probleme mit dem Gepäck und wenige von uns mussten einen Tag ohne Gepäck auskommen. Ansonsten gab es keine weiteren Probleme. Viele waren nervös, da sie sich fragten, ob sie sich genauso gut mit ihren Austauschpartnern verstehen würden wie beim Chatten. Aber diese Nervosität verflog ganz schnell, als die Spanier und ihre Familien uns alle mit offenen Armen empfingen.

Am selben Nachmittag trafen wir uns alle gemeinsam mit unseren Partnern und sie zeigten uns einen Teil von Bilbao. Es gefiel uns allen sehr gut und es war schön, allerdings war das Bett das Highlight, da wir alle ziemlich geschafft waren von unserer Anreise und dem vielen Laufen.

Was macht man so bei einem Austausch?

Mit der Gruppe besuchten wir viele Bildungsorte, an denen wir die Geschichte und Kultur des Baskenlandes kennenlernten. In Bilbao gingen wir in das Museo Vasco, das Museo de Bellas Artes, das Guggenheim-Museum und auch in das Altstadtviertel Casco Viejo und den modernen Stadtteil Ensanche. Außerdem besichtigten wir die Hauptstadt des Baskenlandes Vitoria-Gasteiz mit dem baskischen Parlament, der Kathedrale Santa María und der Altstadt. In Gernika gingen wir an den Ort der Bombadierung durch Hitlers Legion Condor während des spanischen Bürgerkriegs und besuchten das Museo de la Paz.

Eine weitere Aktivität, die sehr viel Spaß gemacht hat, war baskische Tänze zu lernen. Dadurch lernten wir auch die Kultur besser kennen. Noch die ganze Woche tanzten einige diese Tänze ohne Musik einfach nur zum Spaß.

Für die Unterrichtsbesuche wurden wir in Gruppen eingeteilt. Einige Gruppen besuchten den Unterricht und zwei Gruppen lernten einige baskische Wörter. Wir merkten, wie anstrengend der Schulalltag für unsere Austauschpartner ist, denn sie haben nicht wie wir eine Stunde und 30 Minuten, sondern drei Stunden am Stück und dann erst eine Pause, die allerdings 30 Minuten dauert. Außerdem war der Unterricht nicht immer in ihrer Muttersprache Spanisch, sondern z.T. in Englisch oder Baskisch, wie z.B. das Fach Philosophie.

Und am Nachmittag unternahmen wir alle etwas gemeinsam, bspw. sind wir anlässlich eines Geburtstages bowlen gegangen, was sehr viel Spaß gemacht hat. An anderen Nachmittagen waren wir in einem Einkaufszentrum, in einer Gaststätte (spanisch „bar“), auf einem Berg, und wir haben ein Fußballspiel in einer Bar im Fernsehen angeschaut. Das war auch für die lustig, die keine Fußballfans sind, da wir uns unterhalten, gesungen und viel gelacht haben.

An einem anderen sonnigen und warmen Tag sind wir zum Strand gegangen. Einige trauten sich sogar mit Badesachen ins kalte Meer zu gehen, während andere bloß mit den Füßen im Meer waren und schon aufgeschrien haben. Wir spielten Beachvolleyball und Fußball und aßen dort kleine Snacks. An diesem Tag wollte keiner von uns nach Hause zu den Gastfamilien gehen.

Als es Zeit war zu gehen, waren wir traurig. Aber wir treffen uns ja in ein paar Monaten schon wieder, und einige sind sehr gute Freunde geworden und wollen sich in den Sommerferien wieder besuchen. Die Gastfamilien waren super nett und wir wollen den Spaniern, wenn sie Altdorf besuchen, zwei ebenso schöne Wochen bieten, auch wenn wir keinen Strand haben. Und auch unsere Gruppe ist zusammengewachsen und man merkt den Zusammenhalt.

Von Chiara Maddalena und Selina Triller