Muggelalarm!

Wer denkt, es geht hier um Harry Potter, der liegt falsch. Zwar sind Muggel im Harry-Potter-Universum Menschen, die keinen Einblick in die Zauberwelt haben, den Begriff Muggel gibt es aber ebenso beim Geocaching. Auch hier bezeichnet er Menschen, denen der nötige Einblick fehlt, jedoch diesmal in die faszinierende Welt des Geocaching. Und vor genau diesen gilt es auf der Hut zu sein, wenn man dieses besondere Hobby ausübt. Doch was ist Geocaching eigentlich?

Geocaching ist eine elektronische Schnitzeljagd mit GPS-Gerät oder GPS-fähigem Smartphone, bei der es darum geht, einen Cache, also einen versteckten Schatz, zu finden. Dabei sucht man sich vorab im Internet die Koordinaten des Cache. Hierfür bietet sich z. B. die Seite www.geocaching.com an, auf der zurzeit mehr als 3 000 000 aktive Geocaches verteilt auf alle sieben Kontinente gelistet sind. Wer ein internetfähiges Mobiltelefon besitzt, kann sich die kostenlose App herunterladen und schon kann die Suche beginnen. Dabei hat man die Wahl zwischen so genannten

  • Traditionals: Die Koordinaten führen direkt zum Cache.
  • Multi-Caches: Es müssen wie bei einer echten Schnitzeljagd mehrere Aufgaben im Gelände gelöst werden, um die finalen Koordinaten zu ermitteln.
  • Rätsel-Caches: Zuhause muss ein mehr oder minder schweres Rätsel geknackt werden, um an die Zielkoordinaten zu gelangen.
  • Earth Caches: Hier ist das Ziel ein besonders schönes Fleckchen Erde, zumeist ein Naturdenkmal. Bevor geloggt werden darf sind oft Fragen zur Geologie zu beantworten und ein Beweisfoto muss an den Owner (=Eigentümer) des Cache gesendet werden.

Der Schatz selbst kann ganz unterschiedliche Größen und Formen annehmen und ist häufig gar nicht so leicht zu finden. Wer es schafft, darf sich vor Ort in das Logbuch eintragen. Auch im Internet soll der Fund geloggt und ggf. mit Kommentaren versehen werden. In größeren Caches befinden sich mitunter auch kleine Gegenstände zum Tauschen. Hier gilt die Regel: Nur wer etwas in den Cache hineinlegt (aber bitte kein Essen!), darf sich auch etwas herausnehmen.

Geocaching ist inzwischen Bestandteil des Lehrplans Geographie der 5. Klasse, da hierbei spielerisch die Orientierung auf der Erde und der Umgang mit digitalen Geomedien geübt werden kann. Koordinaten werden auf einmal der Schlüssel zum Schatz und dadurch ungemein interessant. Und auch im Englischbuch der 5. Klasse wird Geocaching im Rahmen des Themenbereichs Freizeitgestaltung behandelt. Was läge also näher, als im Rahmen des Unterrichts eine Geocaching-Tour in Angriff zu nehmen? Doch im Schuljahr 2020/21 folgte ein Lockdown dem nächsten und Exkursionen rückten in weite Ferne. Dennoch wagten sich nach einer kurzen theoretischen Einführung in den zwei Wochen Präsenzunterricht vor Ostern einige Schüler*innen an dieses wunderschöne und zugleich Corona konforme Hobby. Folgende Caches sind nach Meinung der Schüler*innen der 5a und 5d besonders empfehlenswert:

In und um Altdorf

  • JVA Altdorf (Traditional)
  • OT Altdorf-Ziegelhütte (Traditional)
  • Lernt von der Ameise G1 (Traditional)
  • Lernt von der Ameise G3 (Traditional)
  • Pfaffental (Multi-Cache)
  • Str8ts in Altdorf (Rätselcache)
  • Teufelskirche (Earth Cache)

In und um Altenfurt

  • Bring Zeit und Freude mit (Traditional)
  • #1 Altenfurter Waldspaziergang (Traditional)

Wer diesen Artikel bis zum Ende gelesen hat, ist nun kein Muggel mehr und kann sich jetzt selbst auf die Suche begeben. Da die Caches möglichst lange für die Geocaching-Community erhalten bleiben sollen, gilt es, den Cache in einem unbeobachteten Moment zu heben[1], damit der Cache nicht in die Hände eines Muggels gelangt und unter Umständen entfernt wird. Und das wäre schade für künftige Schatzsucher.

Tanja Walter

[1] Einen Cache heben bedeutet im Jargon der Geocacher einen Cache finden, öffnen und einen Logbucheintrag vornehmen.