Ein Pulli bei 30°C? Das kann durchaus Sinn ergeben – zumindest wenn man sich damit durch eine Maueröffnung in eine Grotte zwängt, in der die Temperatur erheblich niedriger ist, in der es dafür aber winzige Tropfsteine, tausende kleine Mücken und totale Finsternis zu entdecken gibt. Die Oberfläche der Erde (so das Thema des W-Seminars) hält Überraschungen bereit. Und einige davon zu erleben war das Ziel der Exkursion.

Es war eine kleine Gruppe, die sich am 14. Juli 2022 auf den Weg nach Neuhaus/Pegnitz machte: Einige Schülerinnen und Schüler waren kurzfristig krank geworden. Und so waren am Ende nur sechs Seminarteilnehmer/-innen mit der Geographiestudentin Iris Helmreich und der Leiterin des W-Seminars, Carola Wagenseil, in der Hersbrucker Schweiz unterwegs.

Der karstkundliche Wanderweg, das Ziel der Exkursion, bietet auf zwölf Kilometern Länge spannende und abwechslungsreiche Einblicke in Landschaftsformen, die durch Verkarstung* entstehen: Höhlen und Grotten, Dolinen und Ponore, Trockentäler, steil aufragende Überreste alter Korallenriffe, Pilzfelsen und Opferkessel.

Aber auch die Bedeutung von Ökosystemen wie der Hecke oder die Entstehung von Quellen waren Thema. Und es gab viele Möglichkeiten, das Besprochene zu erkunden: die Kälte des Quellwassers, einen Höhlengang, Spalten und Klüfte im Kalkgestein, den Temperaturunterschied zwischen Wald und Siedlung. Auch dass Kalk in Kontakt mit Säure viel stärker sprudelt als Dolomit, wurde vor Ort ausprobiert (danke an die Fachschaft Chemie für die Salzsäure!).

Nach insgesamt sechs Stunden Wanderung mit vielen Zwischenstopps waren die Teilnehmer*innen  sich einig: Geographisches Lernen geht am besten vor Ort – und dort macht es auch am meisten Spaß.

*chemische Lösungsprozesse von Kalkgestein