Aktueller Lesetipp

„Doch ich war gerade dabei herauszufinden, dass dein Leben nicht deine Geschichte ist, sondern eine Geschichte über dich.“

Inhalt:

Aza Holmes ist 16 und wohnt nach dem Tod ihres Vaters allein mit ihrer Mutter in Indianapolis. Im Großen und Ganzen ist ihr Leben ganz normal. Sie geht auf die High-School, ist eine gute Schülerin und hat eine verrückte beste Freundin namens Daisy, die einzige, die ihr noch geblieben ist. Denn Aza leidet unter Angststörungen. Tagtäglich muss sie an die Bakterien in ihrem Darm denken, an die Angst vor einer Infektion mit Clostridium difficile, eine Erkrankung, die zum Tod führen kann. Dass dies Symptome einer psychischen Störung sind, ist Aza jedoch durchaus bewusst. Sie sieht sich nicht als Mensch, ihrer Meinung nach ist sie nur Fiktion.

Doch eines Tages verschwindet der milliardenschwere Unternehmer Russel Pickett, der der Korruption angeklagt ist. Wer Hinweise an die Polizei weitergibt, die zur Ergreifung des Milliardärs führen, erhält hunderttausend Dollar Belohnung. Daisy ist hellauf begeistert und möchte sofort die Suche starten, vor allem, weil Aza früher einmal mit dem Sohn von Russel Pickett – Davis Pickett – befreundet war. Die beiden hatten sich jedoch aus den Augen verloren. Doch Aza ist davon überhaupt nicht begeistert, hat sie doch genügend eigene Probleme. Gelingt es Daisy sie zu überzeugen?

Meine Meinung:

Mich hat das Buch sehr gefesselt, ich wollte es gar nicht mehr zu Seite legen. John Green brilliert wieder einmal mit seinem außergewöhnlichen Schreibstil. Er erzählt eine Geschichte über die erste große Liebe und das wahre Leben, ganz ohne „Kitsch“. Der Schriftsteller schildert das Leben in seinen Geschichten, wie es wirklich ist, und nicht – wie viele andere Autoren – immer mit einem „Happy End“. Eine Sache, die ich an seinen Büchern sehr schätze. In diesem Buch beschreibt er die Gedanken und Gefühle Azas so ergreifend und unverblümt, dass man unweigerlich gezwungen ist, tief in ihre Welt einzutauchen und mit ihr zu fühlen. Die Erzählung ist dadurch nicht nur einfühlsam, sondern auch ehrlich und mit ein bisschen Herzschmerz. Am Ende des Buches war ich sehr ergriffen. Die Geschichte hat mich wirklich fasziniert. John Green gelingt auch die Beschreibung Azas Angststörung und ihrer augenscheinlich ausweglosen Situation absolut authentisch, auch wenn dies ein heikles Thema ist, an das sich nicht viele Autoren wagen.

Fazit:

Trotz Bedenken vieler seiner Fans, nachdem die Veröffentlichung seines letzten Buches „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ bereits fünf Jahre zurückliegt, hat John Green mit „Turtles all the way down“, wie der englische Titel von „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ lautet, wieder ein phantastisches Buch geschaffen, wahrhaftig ein Muss für jedes Bücherregal, für Groß und Klein.

Ann-Kathrin Götz, 9c